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Vorfall im Ferienlager in Mecklenburg-Vorpommern: 34-Jähriger räumt Kindesmissbrauch ein

Ein Betreuer eines Ferienlagers soll vor einem Potsdamer Jungen sexuelle Handlungen an sich begangen und den Siebenjährigen aufgefordert haben, ihn anzufassen. Der Mann räumte die Taten ein, ist jetzt aber wieder auf freiem Fuß.

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Potsdam/Loppin - Ein wegen des dringenden Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines minderjährigen Potsdamers verhafteter 34-jähriger Betreuer in einem Ferienlager ist wieder auf freiem Fuß. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg, Gerd Zeisler, den PNN sagte, wurde der Haftbefehl vom Amtsgericht Waren nach einem Haftprüfungstermin unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte räumte die ihm vorgeworfenen Taten laut Zeisler mittlerweile ein.

Dem Betreuer wird vorgeworfen, Ende August im Jugendwaldheim Loppin bei Jabel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte vor einem sieben Jahre alten Jungen aus Potsdam nackt sexuelle Handlungen an sich begangen zu haben. Außerdem soll er den Jungen wie berichtet dazu aufgefordert haben, ihn anzufassen.

Der Mann darf sich Kindern nicht mehr nähern

Weitere Angaben zum Ermittlungsstand machte Zeisler nicht. Der Betreuer des Kinderferienlagers muss sich nun in regelmäßigen Abständen bei den zuständigen Behörden melden. Auch dürfe er sich Kindern nicht nähern, so Zeisler. Er halte sich in seiner Heimatstadt in Bayern auf. Nach Angaben des Anwaltes des Mannes, dem Berliner Strafverteidigers Claus Pinkerneil, soll er sich außerdem verpflichtet haben, sich therapieren zu lassen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge besteht aber weiterhin dringender Tatverdacht gegen den Beschuldigten. Es handele sich nicht um den Verdacht der Vergewaltigung, sagte der Sprecher. Eine Wiederholungsgefahr sei aus Sicht des Amtsgerichtes nicht gegeben, hieß es zur Begründung für die Freilassung. Auf die Frage nach ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit des aus der Region München stammenden 34-Jährigen sagte Zeisler: „Ein Vorstrafe ist mir nicht bekannt.“

Verdacht: Betreuer könnte unerlaubte Nacktaufnahmen der Jungen gemacht haben

Wie berichtet soll der Mann im Zimmer von insgesamt drei Jungen gestanden haben, zwei davon kommen aus Potsdam. Außerdem steht der Betreuer im Verdacht, unerlaubt Nacktaufnahmen von den Kindern gemacht zu haben. Als die Eltern den siebenjährigen Jungen abholten, erzählte er ihnen von der Tat. Diese alarmierten daraufhin die Polizei.

Es ist nicht der erste Fall von Kindesmissbrauch in dem Ferienlager in Mecklenburg-Vorpommern. Bereits vor drei Jahren wurde ein damals 19-jähriger Betreuer beschuldigt, mehrere Kinder missbraucht zu haben. In beiden Fällen war der Reiseveranstalter das Brandenburger Unternehmen KiJu Reisen. Anfang September hatte KiJu-Geschäftsführer Torsten Ukrow den PNN gesagt, dass er sich die Geschehnisse nicht erklären könne. Alle Betreuer müssten ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, bevor sie im Auftrag des Unternehmens die Kinder betreuen dürften. Demnach war der 34-Jährige bereits seit sechs Jahren bei ihm beschäftigt. Auffälligkeiten soll es dabei nie gegeben haben, versicherte Ukrow.

Stefan Engelbrecht

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