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Landeshauptstadt: 45 Jahre und kein Stück älter

Zehntausend Besucher ließen Sandmännchen im Filmpark hochleben

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Zehntausend Besucher ließen Sandmännchen im Filmpark hochleben Babelsberg - Normalerweise sind jene, die Kinder ins Bett schicken, von den Kleinen wenig gelitten. Einer macht in diesem Reigen der „bösen“ Erwachsenen seit 45 Jahren eine Ausnahme: Das Sandmännchen! Wie beliebt der Traumsand-Überbringer wirklich ist, zeigte sich am vergangenen Samstag im Filmpark Babelsberg, in den der Rundfunk Berlin Brandenburg zur Geburtstagsparty eingeladen hatte. 10000 Besucher trotzten dem nasskalten Wetter, um die Kultfigur, mit der bereits mehrere Generationen in süße Träume geschickt wurden, hochleben zu lassen. Eine Zahl, die auch für den Filmpark „relativ einmalig“ sei, so Sprecherin Liane Nowak. Aber das zeige, dass „der Sandmann-Mythos generationsübergreifend ist und auch heute der Nachwuchs vom kleinen Mann mit der Zipfelmütze angetan sind“. Die Schlangen an den Kassen rissen bis zum Nachmittag nicht ab, zeitweise gab es auf der Großbeerenstraße wegen des Rückstaus kein Durchkommen mehr. Hunderte „Sandmann-Kopien“ stiefelten in Umhang, Zipfelmütze und angeklebtem Bart durch den Park, immerhin warb der Filmpark im Vorfeld, dass alle verkleideten Besucher die Geburtstagsparty kostenlos miterleben durften. Angela Dreier setzte sich mit Tochter Jasmin und Freunden einen halben Tag zusammen und bastelten tiefrote Umhänge und Kunstbärte „nur für den Besuch im Filmpark“, wie alle betonten. Für Kopf- und Barttroddeln musste ein Wischmob dran glauben, doch das Ergebnis bescherte den Leipzigern einen freien Eintritt. Den Sandmann-„Klonen“ gebührte bei der eigentlichen Geburtstagsshow im Vulkan natürlich ein Extra-Platz direkt vor der Bühne, auf der sich kurz darauf viele Sandmann-Begleiter aus den letzten zehn Jahren versammelten. Ein Höhepunkt war sicherlich das Treffen von Vater und Sohn: Der 75-jährige Gerhard Behrendt, der die Figur 1959 konzipierte, nahm sichtlich gerührt die Ovationen des Publikums entgegen. Währenddessen platzte das Sandmann-Haus aus allen Nähten. In Trauben schoben sich Fans der knopfäugigen Kultfigur durch die Kulissen aus über 45 Jahren Abendgruß-Geschichte. Studiomitarbeiterin Sabine Berger zeigte im „Gläsernen Studio“ am Beispiel des neuesten Wegbegleiters Pondorondo, wie Puppen animiert werden. Die jetzige „Mutter“ des Sandmännchens freute sich über die übergroße Anerkennung ihres 45-jährigen Ziehsohnes. Ihr Wunsch für eine rosige Zukunft des kleinen Mannes: „Dass auch künftig Kindern die Möglichkeit geboten wird, mit dem Sandmann ins Bett gebracht zu werden.“ Kay Grimmer

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