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Flötenmusik und Kaffee im Drachenhaus als Dank für die Ehrenamtler.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: 70 000 Stunden im Jahr

Im 66. Jahr des Bestehens will die Volkssolidarität jünger werden. Gestern wurden Ehrenamtler geehrt

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Park Sanssouci - Die Volkssolidarität kommt in die Jahre: Das 66. Gründungsjubiläum der Wohlfahrtsorganisation fiel auf den gestrigen Montag. In Potsdam waren aus diesem Anlass etwa 40 Ehrenamtler zur Kaffeerunde im Drachenhaus im Park Sanssouci eingeladen – als Dankeschön für ihr Engagement, wie Herbert König, Chef der Potsdamer Volkssolidarität, betonte. Insgesamt knapp 400 Ehrenamtler leisteten jedes Jahr 70 000 Stunden Arbeit – in Potsdam unter anderem in der von der Volkssolidarität betriebenen Suppenküche und der angeschlossenen Kleiderkammer, bei der Betreuung Demenzkranker oder bei den verschiedenen Angeboten der Begegnungsstätte in der Zeppelinstraße.

Knapp 4000 Mitglieder zählt die Volkssolidarität in der Landeshauptstadt heute insgesamt. Für Vorstandschefin Gabriele Herzel ein Anlass zur Sorge: Denn vor zehn Jahren waren es noch gut 1000 mehr. Zudem ist das Durchschnittsalter der Mitglieder mit 74 Jahren auch vergleichsweise hoch. „Wir müssen uns um Nachwuchs kümmern“, betonte sie gestern. Auch Jüngere könnten sich engagieren – etwa in der Kooperation mit Kitas und Schulen, die noch ausgebaut werden soll. Dabei übernehmen die Ehrenamtler zum Beispiel „Lernpatenschaften“ oder kommen zum Vorlesen. „Das können durchaus auch Eltern in Elternzeit machen“, sagt Herzel.

Auch Ursula Dierberg war gerade mal 34 Jahre, als sie bei der Volkssolidarität anfing – und ist mittlerweile seit 35 Jahren dabei. „Ich mache das gerne, damit ich noch ein bisschen unter Leute komme“, erklärte die 69-Jährige, die gestern eine Urkunde für ihr Engagement entgegennehmen konnte. „Ich bin die jüngste in meiner Ortsgruppe“, lächelt sie. 33 Leute gehören zu ihrer Gruppe in der Siedlung Stadtheide – zwischen der Zeppelinstraße, Im Bogen und Stadtheide. Geburtstage werden gemeinsam gefeiert, Kranke besucht oder bei Bedarf zum Arzt begleitet. Außerdem organisiert Ursula Dierberg einmal im Monat eine Preisskat-Runde im Klub in der Zeppelinstraße: Gespielt wird da etwa um eine Flasche Wein oder eine Wurst.

Am Grundanliegen der Volkssolidarität, die es in Potsdam seit 1946 gibt, hat sich nicht viel geändert, sagt Gabriele Herzel: „Es geht um Hilfe für Bedürftige.“ Schon von Anfang gab es etwa die Suppenküche oder Angebote für Kinderreisen. Heute betreibt die Volkssolidarität in Potsdam unter anderem auch die Kita „Zauberwald“ in der Waldstadt, in Eiche einen Wohnverbund für Kinder, die nicht mehr in ihrer Familie leben können, eine Sozialstation und eine Selbsthilfe- und Kontaktstelle für Demenzkranke und deren Angehörige. Knapp 60 Angestellte hat die Wohltätigkeitsorganisation in Potsdam. Jana Haase

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