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Landeshauptstadt: 925 Euro für Babyklappe

Adelheid Lanz: „Erste Geldspende nach Einrichtung“

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Innenstadt - Die Zukunft der einzigen Brandenburger Babyklappe ist für weitere „ein bis zwei Jahre“ sicher. Wie die Leiterin des Potsdamer St.-Josefs-Krankenhauses, Adelheid Lanz, anlässlich einer 925-Euro-Spende für den Erhalt der Babyklappe sagte, könne die Anlage nun „ohne Probleme weiter betrieben werden“. Seit Juni 2003 existiert die Einrichtung an der Rückseite des Krankenhauses in der Alleestraße, in die junge Mütter in besonderen Notsituationen anonym ihre Neugeborenen legen können. Ein stummer Alarm, zeitverzögert ausgelöst, informiert die Krankenhaus-Mitarbeiter über ein Baby in der Klappe.

Die Aufregung war nicht nur bei Ärzten und Schwestern des St. Josefs Krankenhauses größer als sonst, als am 8. Februar dieses Jahres der erste Säugling, ein wenige Stunden altes Mädchen, abgegeben wurde. „Eine Ausnahme, dass diese Nachricht an die Öffentlichkeit gekommen ist“, erklärte Adelheid Lanz gestern kategorisch. „Solch eine Babyklappe bedeutet auch Vertrauensschutz für jeden Nutzer.“ Doch: „Schon bei unserem ersten Fall gab es eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und uns.“ Das Kind wurde nach gründlichen Untersuchungen durch die Ärzte im Anschluss über das Jugendamt in eine Pflegefamilie vermittelt. Ob seit Anfang 2006 noch weitere Eltern die Babyklappe genutzt haben, will Lanz nicht beantworten.

Lanz nahm gestern eine Spende von Friseurmeister Stefan Ritt und Kosmetikerin Doreen Titsch-Marticke entgegen, die zur Feier des Geschäftsjubiläums während der Erlebnisnacht gesammelt hatten. Die technisch aufwändige Anlage wurde einst vor allem durch Spenden erst möglich gemacht. Ritt feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Geschäftsbestehen, Kosmetikerin Titsch-Marticke ihr 10-jähriges Jubiläum.

Im Land Brandenburg ist die Potsdamer Einrichtung einzige Babyklappe, deutschlandweit gibt es mehr als 80. Die erste moderne Babyklappe der Bundesrepublik ist im April 2000 in Hamburg-Altona geöffnet worden. Allein im ersten Jahr wurden dort nach Angaben des Trägers acht Säuglinge abgegeben. Kay Grimmer

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