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Landeshauptstadt: „96 Stunden“-Projekt abgerissen

AWO: Seniorentreff unwirtschaftlich/Neubau geplant

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Waldstadt – Die Seniorenfreizeitstätte neben dem Käthe-Kollwitz-Heim in der Waldstadt gibt es nicht mehr. Sie wurde abgerissen. Dabei hatten viele freiwillige Helfer und zahlreiche Sponsoren im Januar 2004 den einstigen Speiseraum des von der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Heims in nur vier Tagen zum Tanzsaal für Senioren umgebaut. Die Hilfsaktion „96 Stunden“ von der Zibb-Sendung des Rundfunk Berlin-Brandenburg machte dies möglich. Es ist gleichzeitig die Frist, die sich das Redaktionsteam, um eine solche gute Tat umzusetzen.

„Es wird auch weiterhin eine unserer großen Aktionen bleiben“, erklärte Angela Basekow, Geschäftsführerin des AWO-Bezirksverbandes, auf PNN-Nachfrage. Es habe sich aber im Laufe der vergangenen Jahre herausgestellt, dass die Seniorenfreizeitstätte an der Straße Zum Kahleberg 23a zu groß und zu unrentabel gewesen sei. Allein der Saal hatte eine Größe von 280 Quadratmetern, an den noch ein paar kleine Räume – so auch die einstige Küche – und Toiletten angegliedert waren. Das Gebäude habe auch der schlechten Isolierung wegen einfach nicht mehr zu den heutigen Standards gepasst, so Basekow. Mit dem Abriss des Flachbaus habe man bereits vor knapp einem Monat begonnen, so die AWO-Chefin. Jetzt sei alles abgetragen. Zuvor habe der Kreisverband alle Nutzer sowie die Spender von damals angeschrieben. Auch habe der RBB einen Beitrag zum Abriss gemacht, worin die Notwendigkeit der Maßnahme noch einmal erläutert worden sei, sagte Basekow. Außerdem werde die Freizeitstätte nicht ersatzlos gestrichen. An ihre Stelle trete jetzt „eine wirtschaftliche Einheit“, sagte die AWO-Chefin. Ein Neubau am selben Platz sei geplant. Die Kosten dafür teilten sich die Arbeiterwohlfahrt und die Stadt.

Die vor knapp vier Jahren erbrachten Leistungen und das spendierte Material beziffert Angela Basekow damals selbst auf einen Wert von rund 250000 Euro. „Zumindest hätte ich das zahlen müssen, wenn ich die Arbeiten regulär in Auftrag gegeben hätte“, schätzte die AWO-Bezirksverbandsgeschäftsführerin. Die Idee, einen Veranstaltungsort vor allem für Senioren herzurichten, hatte 2004 rund 30 Firmen und Einzelpersonen auf den Plan gerufen. Unter anderem fanden sich Tischler, Fliesenleger, Maurer, Maler, Fensterputzer, Gardinenspender, Brote-Schmierer und Kaffee-Kocher ein. Material kam von ortsansässigen Unternehmen oder Handwerkern aus der Region. Ihr Engagement bliebe ihr und den Senioren in der Waldstadt immer im Gedächtnis, so Basekow. Die Sponsoren hätten aber Verständnis für den jetzt erfolgten Abriss gezeigt, erklärte sie. NIK

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