zum Hauptinhalt
Hollywood trifft Potsdam. „Cloud Atlas“-Hauptdarsteller Tom Hanks (l.) mit „Cloud Atlas“-Produzent Stefan Arndt auf dem Roten Teppich am Potsdamer Platz.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Abflug zur Präsidentenwahl

Wie das Berliner Premierenpublikum am Montagabend „Cloud Atlas“ gefeiert hat – obwohl sich Tom Hanks und Halle Berry vorfristig verabschiedeten

Stand:

Dieser Abend war deutlich unterhaltsamer als der „Wetten, dass...?“-Marathon am Samstag davor, das war Halle Berry und Tom Hanks am Montag auf dem Roten Teppich am Potsdamer Platz in Berlin anzumerken: Bestens gelaunt posierten die beiden Oscar-Preisträger für Foto- und Fernsehkameras im Sony Center – und schossen danach mit dem Mobiltelefon Erinnerungsbilder von den Journalisten auf der anderen Seite der Teppichkante. Hanks schickte später ein Foto über den Internetdienst Twitter in die Welt: „Variation von fröhlicher Berliner Presse am Roten Teppich. Cloud Atlas Premiere.“

Bis zum Ende des Films gegen 23 Uhr, den bewegenden Worten vom Regie-Trio Andy und Lana Wachowski sowie Tom Tykwer und der Party danach im „Adagio“ unter dem Berlinale-Palast unweit des Premierenkinos, wo eigens für den Film kreierte Drinks wie der „Spy Glass“ serviert wurden, sind Hanks und Berry aber gar nicht geblieben. „Wir sind noch zu erschöpft von ,Wetten, dass...?’“, scherzte Hanks auf der Bühne, wo er sich mit Berry vor Filmbeginn zum Flieger verabschiedete. Hanks wurde am nächsten Morgen für Dreharbeiten in Los Angeles erwartet, Halle Berry wollte wegen der Wahl am Dienstag zurück in die USA: „Ich hoffe, dass der beste Präsident, den wir haben, im Büro bleibt“, sagte sie unter Applaus der rund 1500 Berliner Premierengäste. Mit dabei waren Filmemacher wie der Potsdamer Andreas Dresen, Dani Levy („Alles auf Zucker“) oder Hans Weingartner („Das weiße Rauschen“), Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Aus Potsdam kamen unter anderem Filmförderchefin Kirsten Niehuus vom Medienboard Berlin-Brandenburg, Filmpark-Chef Friedhelm Schatz und der „Cloud-Atlas“-Filmtonmeister Roland Winke.

Mit Applaus gefeiert wurde dann auch der Film selbst – ein fast dreistündiges, bildgewaltiges Epos mit Starbesetzung, das sechs Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten miteinander verwebt. Dabei laufen die durchweg mehrfach besetzten Schauspieler – neben Hanks und Berry glänzen auch Jim Broadbent, Hugo Weaving, Susan Sarandon, Hugh Grant, James D’Arcy, Ben Wishaw und die koreanische Schauspielerin Doona Bae – zu Höchstform auf. Dank erstaunlicher Arbeit in der Maske blieb beim Dreh in Babelsberg im Herbst 2011 die eine oder andere Überraschung auch für die Darsteller nicht aus, wie etwa der Brite Ben Wishaw berichtete. „Du konntest dir selbst beim Verschwinden zuschauen“, beschreibt Wishaw die stundenlangen Sitzungen in der Maske.

Produziert wurde die Bestselleradaption, die mit einem 100-Millionen-Euro-Budget als teuerster deutscher Film aller Zeiten gilt, vom Wahlpotsdamer Stefan Arndt („Das weisse Band“) – seine Frau Manuela Stehr bringt „Cloud Atlas“ als Chefin des X-Verleihs in die deutschen Kinos – mit Start am 15. November. Als „Heldin meines Lebens“ dankte Arndt ihr am Montag auf der Bühne.

Sichtlich gerührt zeigte sich auch Lana Wachowski nach dem Abspann: „Wow. Auf diesen Moment haben wir vier Jahre lang gewartet“, sagte die Regisseurin, die mit ihrem Bruder Andy für „Cloud Atlas“ nach jahrelanger Presse-Abstinenz erstmals wieder öffentlich auftrat – gemeinsam mit Regie-Kompagnon Tom Tykwer. Einmal mehr präsentierte sich das Trio als unzertrennlich. Andy Wachowski bewies zumindest rudimentäre Deutschkenntnisse: „Macht Party!“, rief er den Gästen zu. Gesagt, getan.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })