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Sport: Abosiegerin und überraschte Turbinen

Bei der diesjährigen Sportgala des Landes Brandenburg wurden Kanutin Franziska Weber, Bahnradprofi Maximilian Levy und die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam geehrt

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Sie strahlte auch beim vierten Mal noch. Franziska Weber wurde am Samstagabend im Rahmen der Sportgala des Landes Brandenburg in der Metropolis-Halle in Potsdam erneut als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Außerdem wurden Maximilian Levy und die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam geehrt.

Kanutin Franziska Weber vom KC Potsdam hat dabei so etwas wie ein Abonnement auf die Auszeichnung gelöst. Zum vierten Mal in Folge durfte die 24-Jährige die begehrte Sporttrophäe nun schon entgegen nehmen. „Bisher läuft es“, so Weber mit einem großen Strahlen im Gesicht. „Potsdam braucht nicht nur gute Paddler, sondern auch gute Bauingeniuere“, sagte Kanutrainer Jürgen Eschert in seiner Laudatio auf die Siegerin, die neben dem Sport noch Bauingenieurwesen an der Uni Potsdam studiert. Mit seiner Anspielung auf den Sanierungspfusch und der daraus resultierenden Sperrung der Leichtathletik- und Schwimmhalle am Luftschiffhafen war Eschert allerdings der Einzige, der das brisante Thema an dem Abend öffentlich ansprach.

„Bei der Fülle an guten Sportlerinnen im Land ist es immer wieder eine große Ehre für mich. Ich freue mich riesig“, sagte Weber nach ihrer Auszeichnung. Als Kanutin hatte sie im Sommer bei der Heimweltmeisterschaft in Duisburg zwei Gold- und eine Silbermedaille gewonnen. Zu ihrer ausgezeichneten Jahresbilanz gehören außerdem eine Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Portugal sowie sechs Deutsche Meistertitel. „Mein Highlight war in diesem Jahr natürlich die Heim-WM“, erzählt Weber, die gemeinsam mit ihrer Teamkollegin im Kajakzweier, Tina Dietze aus Leipzig, als Olympiasiegerin mit einem enormen Erfolgsdruck an den Start ging. „Ich war selber erstaunt, dass wir so gut damit umgehen konnten.“ Im kommenden Jahr steht für die Studentin im April die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Moskau auf dem Programm. Einen ganz „eigenen Charme“ hat für Weber die Heim-Europameisterschaft 2014 in Brandenburg an der Havel. „Auf der Regattastrecke am Beetzsee bin ich quasi groß geworden“, erzählt die gebürtige Potsdamerin, die im Kinder- und Jugendalter viele Regatten und Trainingslager dort absolvierte.

Zweitplatzierte der Sportlerumfrage, die in diesem Jahr nicht von der Bevölkerung, sondern erstmals von den Brandenburger Sportjournalisten durchgeführt wurde, ist Webers Vereinskollegin Katrin Wagner-Augustin geworden. Die 36-Jährige holte in diesem Jahr zweimal WM-Silber, einmal EM-Bronze sowie sechs Deutsche Meistertitel. Komplettiert wurde die Frauenwertung durch den dritten Platz der paralympischen Leichtathletin Martina Willing. Die blinde und querschnittsgelähmte Sportlerin des SC Potsdam hatte im Sommer im französischen Lyon den WM-Titel im Kugelstoßen und die Silbermedaille im Diskus gewonnen.

Als Sportler des Jahres zeichneten die Journalisten in diesem Jahr den Cottbuser Maximilian Levy aus. Der Bahnradfahrer feierte bei der Weltmeisterschaft in Moskau Gold im Teamsprint und Silber im Keiran. Damit verdrängte Levy Vorjahressieger Sebastian Brendel, der unter anderem Welt- und Europameister im Einercanadier über 5 000 Meter wurde, auf den zweiten Platz.

Paralympic-Schwimmer Torben Schmidtke konnte wegen eines Wettkampfes seinen Preis als Drittplatzierter an dem Abend nicht entgegennehmen. Der Vizeweltmeister über 100 m Brust schwamm bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in diesem Jahr über 200 m Brust einen neuen Weltrekord.

Einen ganz besonderen Augenblick gab es für die zehn Turbine-Spielerinnen, die bei der Gala anwesend waren. „Wir haben es wirklich nicht gewusst“, gesteht Mannschaftkapitänin Stephanie Draws nach der Auszeichnung als Mannschaft des Jahres. „Wir stehen in diesem Jahr ohne Titel da und wurden trotzdem ausgezeichnet. Das gibt einen ordentlichen Kick für den Rest der Saison“, sagte Mittelfeldspielerin Inka Wesely. Bis in die späten Abendstunden feierten die Fußballerinnen. Auf Platz zwei der Teamwertung landete das Kanu-Duo Kurt Kuschela und Peter Kretschmer vom KC Potsdam, das in diesem Jahr gemeinsam mit Erik Leue (Magdeburg) und Erik Rebstock (Neubrandenburg) zum WM-Titel im Vierer-Canadier über 1 000 Meter gepaddelt war. Als Dritte wurden die Bob-Sportler des SC Potsdam um Pilot Manuel Machata geehrt. Ihren Preis nahm stellvertretend Athletiktrainer Stefan Barucha entgegen. Die Männer befinden sich derzeit auf Wettkampfreise.

Luisa Müller

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