
© Jan Kuppert
Sport: AC/DC zum Geburtstag
Vor dem Spiel gegen Seelow nahmen sich die Nulldreier noch Zeit für einen Videodreh
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Da fehlten dann auch mal Matthias „Rudi“ Rudolph die Worte. Gespannt sah sich der Abwehrspieler der SV Babelsberg 03 gestern früh bei Facebook um, wer ihm denn schon alles Gute zum 30. Geburtstag gewünscht hat. Das waren so einige. Vor allem aber seine Mannschaftskollegen, die zur Melodie von „Highway To Hell“ eine Hommage für „Rudi“ sangen. „Über den Ball“ heißt das Ganze und ist nun im Internet verewigt. Am Vorabend wurde das kleine Werk in wenigen Stunden mit dem Kreativteam des Vereins einstudiert, geschnitten und ins Netz gestellt. „Überragend, ein ganz großer Aufwand“, freute sich Matthias Rudolph. „Jeder, der mich heute angerufen und mir gratuliert hat, hat mich auf dieses Video angesprochen. Ich war sehr überwältigt.“
Und dann blieb ausgerechnet zum 30. nicht einmal Zeit zum Feiern. Vormittags musste der junge Lehrer in die Schule, nachmittags stand das alltägliche Training auf dem Programm und am heutigen Freitagabend tritt er mit seiner Mannschaft in der zweiten Runde des Landespokals beim Brandenburgligisten SV Victoria Seelow an. Das Spiel sollte eigentlich erst am Samstag über die Bühne gehen, wurde aber auf Bitten der Gastgeber auf Freitag verlegt. Zu groß waren die Ängste um Ausschreitungen zwischen Babelsberger Anhängern und Hooligans aus Frankfurt (Oder), die der Neonaziszene zuzuordnen sind.
„Für uns ist das kein Problem“, meint der Jubilar. „So ein Abendspiel bringt eine besondere Atmosphäre mit sich und ist eine schöne Abwechslung zum Alltag.“ Für die Fans, die nicht mit der Bahn nach Hause fahren können, sei das zwar schade. Die Mannschaft werde dennoch ihr Bestes geben. „So ein Waterloo wie im vergangenen Pokal wollen wir nie wieder erleben.“ In jedem Fall sei eine große Achtung vor dem Gegner da, bekräftigt Rudolph. Als derzeit Neunter der Brandenburgliga sei das Team stärker einzuschätzen als der SV Schwarz-Rot Neustadt, von dem man einen 3:3-Sieg entführen konnte.
Im Auftaktspiel hielt Trainer Christian Benbennek an seinem vorläufigen Stammaufgebot fest. „Damals waren wir allerdings noch nicht richtig eingespielt“, sagt der Coach. „Es ist gut möglich, dass ich diesmal zwei, drei weitere Spieler in die Startformation hole. Ich will, dass die Spieler von der Bank mehr Druck auf die erste Elf ausüben. Am Großen und Ganzen ändert sich aber nichts.“
Auf seinen kompletten Kader kann der Trainer auch in Seelow nicht bauen. Nach wie vor fehlt Angreifer Christian Essig verletzungsbedingt ebenso wie Daniel Zacher im Tor und Julian Prochnow im Mittelfeld. Und auch auf Süleyman Koc muss die Mannschaft wegen eines ausstehenden Urteils noch verzichten.
Bevor es am Nachmittag mit dem Mannschaftsbus gen Osten geht, steht morgens noch eine Trainingseinheit an. Standards und Spannungsaufbau hat der Trainer verordnet.
Anpfiff ist am Freitag um 19 Uhr.
Henner Mallwitz
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