
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Achtzig und kein bisschen leiser Karl-Heinz Rothkirch feiert heute Geburtstag
Sein neuer Schreibtisch ist noch ganz leer, aber eines ist sicher: Auch in diesem Jahr und vielleicht noch länger wird Karl-Heinz Rothkirch im Vereinssitz der Bürgerinitiative Waldstadt (Biwa) täglich bis zu vier Stunden verbringen. Es geht nicht ohne den einstigen Vorsitzenden und Gründer.
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Sein neuer Schreibtisch ist noch ganz leer, aber eines ist sicher: Auch in diesem Jahr und vielleicht noch länger wird Karl-Heinz Rothkirch im Vereinssitz der Bürgerinitiative Waldstadt (Biwa) täglich bis zu vier Stunden verbringen. Es geht nicht ohne den einstigen Vorsitzenden und Gründer. Heute allerdings wird erstmal der 80. gefeiert. Der Oberbürgermeister hat sich angemeldet, für halb zwölf, Rothkirch weiß das, ohne in seinen Kalender zu schauen. Dann wird er ihm vielleicht, nein, ganz bestimmt sagen, wo es noch „Baustellen“ gibt in seinem Kiez.
Rothkirch kam nach einer Malerausbildung zur Polizei, war im Betriebsschutz tätig und studierte an der Dresdner Militärakademie. Für das Innenministerium arbeitete er als sogenannter Instrukteur – „ist ja kein Geheimnis, dass ich Mitglied der Linken bin“ – das viele Herumreisen durch die ganze Republik und der Kontakt zu jungen Leuten während seiner Zeit als Ausbilder habe ihn jung gehalten, sagt er. Nach der Wende engagierte er sich von Anfang an für die Waldstadt, wo er mit seiner Frau Anni wohnt. Drei Kinder und zwei Enkel gehören zur Familie, aber diese Information muss man ihm schon aus der Nase ziehen. Sitzt er an seinem Schreibtisch, ist er ganz der Strippenzieher, erzählt von diversen Aktionen mit Sportvereinen, Schulen und Kitas und schnurrt die Vereinschronik rauf und runter.
Die Radwege liegen ihm am Herzen, aber auch manch Fußweg müsse geflickt und insgesamt die Grünanlagen besser gepflegt werden, findet er. Außerdem müsste es jemanden geben, der regelmäßig die schönen Sport- und Spielplätze betreut und wartet. Es geht ihm um die Bedürfnisse aller Anwohner, sagt er, nicht nur, ob eine Straßenkreuzung gepflastert wird oder nicht. „Aber das machen wir auch“, betont er, und man mag es ihm nicht ganz glauben, dass er sich vielleicht in zwei Jahren von dieser Vereinsarbeit lösen will. Fit hält sich der Senior mit Laufen und Radfahren, außerdem ist er Fußballtrainer für eine Nachwuchsmannschaft. Das braucht er auch, außer im Waldstadt–Verein ist er Mitglied der Polizeigewerkschaft und beteiligt sich an „Parteimaßnahmen“, wie er sich ausdrückt. Da ist das wöchentliche Training der Frauentanzgruppe im Bürgertreff eine nette Abwechslung, findet er. Täglich um sieben Uhr sitzt er am Frühstückstisch, von Montag bis Samstag geht es anschließend ins „Büro“. Da wechseln gestern gerade zwei der knapp 20 Biwa-Mitglieder Glühlampen aus, bereiten die Geburtstagsfeier vor. Runde feiert er immer hier, sagt Rothkirch. Und es klingt, als rechne er noch mit so einigen. Steffi Pyanoe
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