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Landeshauptstadt: Advent als Start für Familienbündnis

Kostenloses Wegweiser-Heft präsentiert / Sozialbeigeordnete Müller: Missstände in Familien melden

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Am Stern - „Einen ersten Advent in einer Gemeinschaft wie dieser zu feiern, finde ich toll“, sagte Brandenburgs Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) – und schlug damit den Bogen vom offensichtlichen Grund des Festes zum hintergründigen Anlass: der Premierenveranstaltung des Lokalen Bündnisses für Familie am Stern. Dutzende Eltern und Großeltern kamen gestern ins Bürgerhaus Sternzeichen, um beim Advent-Familienfest gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln zu basteln, zu singen und zu spielen.

Einen nachhaltigen Mehrwert für Familien mit ihren Kindern in den Neubaugebieten Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld zu schaffen, ist das Ziel der derzeit rund 20 Institutionen und etwa zehn Privatpersonen, die das Lokale Bündnis für Familie am Stern unterstützen. Es ist das erste in der Landeshauptstadt, ein weiteres in Babelsberg befindet sich gerade in Gründung und Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller rechnet damit, dass sich auch am Schlaatz bald ein solches Familienbündnis zusammenfinde werde.

Präsentiert wurde gestern von den Bündnispartnern der erste Familienwegweiser für den Sozialraum Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld, in dem alle relevanten Adressen und Ansprechpartner für Familienbelange enthalten sind. Drei Monate Arbeit stecken in dem knapp 90-seitigen und etwa 10 000 Euro teuren Hochglanzheft, 5000 Exemplare sind ab heute im Jugendamt oder beim Stibb-Kindertreff am Johannes-Kepler-Platz kostenlos erhältlich.

Sozialbeigeordnete Müller erklärte, man wolle den ursprünglichen Familienbegriff wieder als Wert begriffen sehen. Dazu gehöre auch, so Müller, dass Signale oder Hinweise aus der Nachbarschaft aufgenommen werden. „Wenn in Familien etwas offensichtlich nicht rund läuft, sollte das betreffenden Stellen gemeldet werden“, so die Sozialbeigeordnete. Das seien Jugendamt, Kinderärzte, Lehrer, Schulsozialarbeiter, „alle Akteure, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben“, sagte Müller. Auch die Sozialraum-Teams des Jugendamtes, die ab Januar in der gesamten Stadt tätig werden sollen, seien geeignete Anlaufstellen. Das Modellprojekt Sozialraum-Teams, das am Schlaatz über ein Jahr getestet wurde, habe sich bewährt, so Müller.

Die Sozialbeigeordnete plädierte ferner erneut dafür, dass an jeder Bildungseinrichtung Schulsozialarbeiterstellen geschaffen werden. Das Geld dafür müsse allerdings vom Land kommen, das laut Müller jedoch ein Interesse daran haben sollte, Zustände wie an einigen Berliner Schulen zu verhindern. Kay Grimmer

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