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Landeshauptstadt: Aids-Gala für Notfall-Konto

Die Aids-Hilfe bereitet ihren wichtigsten Tag 2006 vor

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Um vor der auch in Brandenburg steigenden Zahl von HIV-Infektionen nachdrücklicher zu warnen, hofft der Potsdamer Aids-Hilfe-Verein auf den Durchbruch seines Konzepts der jährlichen Aids-Gala. „450 Besucher wären sehr schön“, sagte Hortense Lademann von der Aids-Hilfe im Gespräch mit den PNN. Wie berichtet findet die Aids-Gala am 7. Dezember um 19 Uhr im Neubau des Hans-Otto-Theaters statt. Die Eintrittspreise in Höhe von 40 Euro dienen der Finanzierung der Arbeit des Vereins, der sowohl über die tödliche Krankheit aufklärt, als auch momentan rund 50 Betroffene betreut. Denn einen kleinen Teil ihres Budget muss die Aids-Hilfe selber erwirtschaften. Der Restbetrag kommt vom Land Brandenburg, der Stadt Potsdam und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. In den vergangenen beiden Jahren waren die Besucherzahlen mit 200 bis 250 Gästen hinter den Erwartungen der Veranstalter geblieben.

Damit dies anders wird, setzt der Verein unter anderem auf die Anziehungskraft des neuen Theaters in der Schiffbauergasse. „Der Wechsel vom Nikolaisaal könnte für die Gala den nötigen Schwung bringen“, hofft Lademann. Dankbar sei sie für die verstärkte Mithilfe der Stadt. Oberbürgermeister und Schirmherr Jann Jakobs hatte bei der Gala 2005 angekündigt, dem Verein künftig mehr bei der Vorbereitung der Veranstaltung zu helfen, weil diese mitten in der regulären Arbeitszeit der Aids-Hilfe stattfinden muss.

Beim Programm verlässt sich der Verein auf eine Mischung aus bereits bekannten Gesichtern und neuen Künstlern. Zu den „Neuen“ zählt Anne Görner, Sängerin der „Phantoms der Oper“ in Essen. Das Hans-Otto-Theater hilft mit Ausschnitten aus seinen Stücken, das Swing Dance Orchestra wird Musik aus den 30er und 40er Jahren spielen. Zu den bereits bei den letzten Galas auftretenden Künstlern gehört das Pitch Pipe Project aus Kleinmachnow. Wie immer im Kartenpreis enthalten ist ein Buffet für die Gäste.

Dass der wirtschaftliche Erfolg der Gala dringend nötig ist, zeigt Lademann am Beispiel des Nothilfefonds ihres Vereins: „Mit diesem Sonderkonto versuchen wir, Klienten in Notfällen zu helfen.“ Denn viele der Aids-Patienten oder HIV-Infizierten hätten durch die Krankheit kaum eine Möglichkeit im Arbeitsmarkt zu bestehen und müssten deswegen Hartz-IV beziehen. Durch die Kosten für Medikamente reiche aber das Geld oft nicht aus, besonders gegen Jahresende. Dann springt die Aids-Hilfe ein. „Unsere Reserven sind fast aufgebraucht, auch weil sich die Zahl unserer Klienten in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt hat.“

Neben dem Sammeln von Spenden möchte die Aids-Hilfe um mehr ehrenamtliche Helfer werben – und sich bekannter machen. Dazu gibt es im Umfeld des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember weitere Termine: Beispielsweise eine Fachtagung am 22. November oder die Jugendfilmtage in der UCI-Kinowelt am 4. und 5. Dezember. Als Botschafter ihrer Arbeit konnte der Verein den RBB-Moderator Tim Jaeger und die frühere Leichtathletin Ulrike Bruns gewinnen. Bruns lobt den Verein, für den sie sich ehrenamtlich engagiert: „Alle Menschen sollten wissen, wie sie sich vor dieser schrecklichen Infektion schützen können.“ HK

Im Internet:

www.aidsgala-potsdam.de

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