Landeshauptstadt: Aktien bei Kunden wieder gefragt Deutsche Bank schätzt Entwicklung positiv ein
Die Skepsis scheint verflogen, die Folgen der Finanzkrise sind offenbar verdaut und auch der Einbruch an den Börsen nach der Katastrophe von Japan hat die Anleger nicht abgeschreckt. Wertpapiere sind wieder stärker gefragt.
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Die Skepsis scheint verflogen, die Folgen der Finanzkrise sind offenbar verdaut und auch der Einbruch an den Börsen nach der Katastrophe von Japan hat die Anleger nicht abgeschreckt. Wertpapiere sind wieder stärker gefragt. Das zumindest ist die Einschätzung der Deutschen Bank für für die Region Brandenburg und Sachsen-Anhalt. „Die Risikobereitschaft hat deutlich zugenommen“, berichtete Stefanie Salata, Leiterin des Privat- und Geschäftskundengeschäfts und unter anderem zuständig für Potsdam und Potsdam-Mittelmark, am Montag in Potsdam. Um mehr als drei Prozent sei das Depotvolumen der Deutschen Bank in der Region im vergangenen Jahr gestiegen, so Salata.
Dabei war der DAX gerade erst um knapp acht Prozent infolge der Katastrophe in Japan eingebrochen. Allerdings klettern die Kurse bereits wieder nach oben. Vor allem die Bauwirtschaft und Unternehmen der erneuerbaren Energien profitieren von den Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami sowie durch die anhaltende Diskussion um die Zukunft der Kernenergie. Entsprechend optimistisch bewertet auch die Deutsche Bank die weitere Entwicklung des Wertpapier-Markts. „Unsere Prognose bleibt positiv“, sagte Salata. Auch wenn es makaber sei – durch die Katastrophe in Japan böten sich auch neue Chancen am Markt.
Insgesamt aber war das Anlageverhalten 2010 laut Salata von Zurückhaltung geprägt. Das Auf und Ab an den Börsen, etwa wegen der hohen Staatsverschuldung im EU-Raum, habe die Anleger verunsichert, vor allem festverzinsliche Anlageprodukte seien bevorzugt worden. Auch das Produkt „Festzinssparen“ der Deutschen Bank mit bis zu zwei Prozent Realzinsen sei auf „hohen Zuspruch“ gestoßen, so Salata. Insgesamt wurden 2010 in der Region 158 Millionen Euro neu angelegt, in Potsdam 16 Millionen Euro. Andere konservative Anleger jedoch hätten nach Abzug der Inflation und der Abgeltungssteuer das Mehr an Sicherheit mit negativen Renditen bezahlen müssen.
Verluste, wenn auch nur leichte, musste auch die Deutsche Bank in Potsdam hinnehmen. Die Zahl der Privatkunden in der Stadt sei gegenüber 2009 etwas zurückgegangen, berichtete Stefanie Salata. In der Gesamtregion sei sie aber konstant geblieben. Das Geschäftsvolumen stieg nach Bankangaben dagegen um 76 Millionen Euro auf 5,4 Milliarden Euro. Für Potsdam beträgt das Volumen 842 Millionen Euro. Matthias Matern
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