Landeshauptstadt: Al Globe vor dem Ende?
Geschäftsführerin gekündigt, Mitarbeiter folgen ihr
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Innenstadt – Der Verein für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V. ringt um die Zukunft seines renommierten Brandenburgischen Hauses der Kulturen, dem „Al Globe“ in der Charlottenstraße. „Unser Ziel ist es, die Arbeit in dem Haus fortzusetzen“, sagte gestern Vereinsvorstand Ken Frisse den PNN. Allerdings wollte er das mögliche Ende des Al Globe nicht ausschließen. „Wir befinden uns in einem umfassenden Umstrukturierungsprozess und können noch nicht sagen, wie es genau weitergehen wird“, sagte Frisse.
Am Wochenende hatte eine Erklärung von sechs inzwischen ehemaligen Mitarbeitern die Sorge um die Zukunft des Al Globe ausgelöst. Darin hatten unter anderem der technische Leiter des Al Globe, Andreas Görig, sowie Geschäftsführerin Katrin Werlich ihren für die Öffentlichkeit überraschenden Abschied von dem Multikulti-Treff erklärt. Dieses Verhalten kritisierte Vereinsvorstand Frisse: „Ich habe mit diesem unorthodoxen Stil ein Problem.“ Gleichzeitig widersprach er der Darstellung von Katrin Werlich, aus freien Stücken das Al Globe verlassen zu haben. Vielmehr habe sich der Verein von ihr bereits im Sommer getrennt. Als Grund für die Kündigung der Geschäftsführerin nannte Frisse den „Umstrukturierungsprozess“ des Vereins. Ihre Arbeit sei am Ende in „Projektomanie“ ausgeartet, hieß es dazu gestern in Kreisen des Vereins. Werlich war zu dem Thema gestern nicht zu erreichen.
Die Suche nach neuen Strukturen für das Al Globe und den Trägerverein sei durch die Größe der übernommenen Aufgaben schwierig, so Frisse weiter. Der Verein betreibt unter anderem die Villa Grenzenlos in Babelsberg. Wie erst gestern bekannt wurde, hat er allerdings schon im Sommer das Haus der Generationen und Kulturen im Schlaatz an einen neu gegründeten Trägerverein abgegeben. Ebenso ist der Weltoffenheits-Verein an mehreren Projekten in Brandenburg beteiligt, die Integration und Weltoffenheit fördern sollen. Doch erst vor einem Monat war die Arbeit des Vereins in die Kritik geraten: Bei einer Sitzung des Kulturausschusses hatten die zuständige Beigeordnete Gabriele Fischer sowie mehrere Stadtverordnete die Umsetzung des Betreiberkonzepts für die Villa Grenzenlos angemahnt und für Januar einen Bericht darüber gefordert. Henri Kramer
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