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Landeshauptstadt: Alles sicher?

Seit dem FDP-Papier zur Schulwegsituation hat sich trotz Dementi viel getan

Stand:

Die Verkehrssicherheit vor einigen Potsdamer Schulen hat die FDP vor einem Jahr angeprangert – vier von zehn Schulwegen zu Grundschulen seien unsicher, keiner sei uneingeschränkt sicher, hatte eine Prüfung der Liberalen damals ergeben. Die Stadt dementierte und wies alle angemerkten Punkte zurück. Und dennoch hat sie seitdem viel getan: Vor der Eisenhart- Grundschule wurde Tempo 30 eingerichtet, vor der Evangelischen Grundschule Große Weinmeisterstraße wird an Lösungen gefeilt und gestern hat sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) über die neue Verkehrssituation an der Grundschule Max Dortu schlau gemacht. Dort sind in den vergangenen Wochen Verkehrsinseln gebaut worden, die den Grundschülern einen sicheren Übergang über die Straße ermöglichen sollen.

Inzwischen existieren vor 85 Prozent aller Potsdamer Grundschulen Tempo-30- Bereiche. Zurückzuführen sei diese Zahl auf eine Kontrolle aller Bildungseinrichtungen mit Primarstufe durch die Verwaltung in den letzten zwei Jahren. Zwar gebe es in der Stadt keine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe, die sich mit der Schulwegsicherheit befasst, aber die zuständigen Stellen – wie Polizei, Straßenverkehrsbehörde oder Schulverwaltungsamt – würden bei Bedarf zusammenkommen. Dadurch seien Gefährdungspunkte für Grundschüler, wie an der Kaiser-Friedrich-Straße, an der eine Ampel versetzt wurde, oder in der Konrad-Wolf-Allee, in der eine Mittelinsel installiert wurde, verschwunden, so Haack. Im Fall der Dortu- Schule hat der Sanierungsträger für mehr Sicherheit gesorgt. Verkehrsführung geändert, 80 Fahrradständer aufgestellt – „eine Wunschlösung“, so Schulleiterin Gudrun Wurzler.

Ein Konfliktherd ist aber nur temporär gelöst. Radfahrende Primaner der Evangelischen Grundschule, die aus der Berliner Vorstadt und dem Bereich Hebbel- und Eisenhartstraße kommen, sollen nach den Wünschen der Polizei nicht durch die vielbefahrene Straße am Neuen Garten, die zudem keinen Radweg hat. Eine Alternativstrecke geht durch den Neuen Garten, Eigentum der Schlösserstiftung. Durch den Park radeln ist zwar trotz Gesprächen mit der Stiftung auch für Schulkinder nicht erlaubt, jedoch sei erreicht worden, dass die Fahrradschiebestrecke erweitert wurde, damit „die Kinder wenigstens nicht die Räder tragen müssen“, so Rita Haack. Dem widersprach Elvira Kühn, Pressesprecherin der Stiftung. „Wir haben nichts ausgeweitet, die Strecke existierte bereits.“ Trotzdem sei es eine Ausnahmereglung, die auf dieses Jahr befristet ist. Immerhin könnten die Schulkinder mit den Rädern durch den Park – auch wenn es durch das Schieben länger dauert. „Schließlich“, so Kühn, „ist es nicht die Stiftungsaufgabe, für einen sicheren Schulweg zu sorgen.“

Grundsätzlich haben die Unfälle auf Schulwegen im letzten Jahr deutlich abgenommen. „Wurden 2005 noch 40 Schulwegunfälle gezählt, ging die Zahl im Folgejahr auf 15 Unfälle zurück“, sagte eine Polizeisprecherin kürzlich. jab/KG

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