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Spenden-Rallye in Potsdam: Alte Schätzchen auf Landpartie

Kai Desinger, Chef der Garage du Pont, lud am Sonntag zu einer Promi-Oldtimer-Rallye und sammelte so 3 100 Euro für Familien in Not.

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Heidi Hetzer war die Erste. Mit ihrer feuerroten Corvette, den Berliner Bären auf der Motorhaube, kam die passionierte Rallyefahrerin am gestrigen Sonntag gut gelaunt ins Ziel. Als Hetzer, ebenfalls ganz in Rot gewandet, vor der Garage du Pont nahe der Glienicker Brücke ihrem Oldtimer, Baujahr 1957, entstieg, fragte sie ein wenig ungläubig: „Sind wir etwa die Ersten?“ Und setzte sogleich ein „das kann doch nicht wahr sein“, hinzu. Sie könne noch immer nicht langsam fahren, entfuhr es der mittlerweile 75-jährigen früheren Inhaberin eines ehemals sehr bekannten Berliner Opel-Autohauses.

Hetzer, deren Leben auch im vorgerückten Alter mit extravaganten Autos verbunden ist, nahm gestern an einer von Kai Desinger veranstalteten Oldtimer-Rallye teil. Desinger, Chef der Garage du Pont, einem Restaurant und Treffpunkt für Oldtimer-Fans, hatte im Freundeskreis seines Restaurants zu dieser Ausfahrt ins herbstliche Brandenburg eingeladen. Von Potsdam aus führte der Rundkurs über Kloster Lehnin und Groß Behnitz wieder zurück zur Garage du Pont in der Berliner Straße.

Bei der Rallye ging es nicht darum, wie man vermuten könnte, möglichst schnell die Strecke zu bewältigen. Vielmehr stand für die Oldtimer-Fans das gemeinschaftliche Ausfahren ihrer guten alten vierrädrigen Schätzchen im Vordergrund. „Wie man das früher gemacht hat – einfach eine schöne Ausfahrt“, meinte Hetzer nach ihrer Rückkehr von der Rallye. Mit netten Menschen zusammen sein und „mal in Ruhe quatschen“, das habe ihr gefallen.

Doch nicht nur die Oldtimer-Freunde kamen gestern auf ihre Kosten. Von den 150 Euro Startgebühr pro Person gingen 100 Euro an die Brandenburger Landesstiftung „Hilfe für Familien in Not“. Zusammen mit zusätzlichen Spenden der Automobil-Nostalgiker kamen bis zum Abend schließlich 3100 Euro zusammen, wie Desinger gestern berichtete. Man habe auf diese Weise „das Schöne mit dem Nützlichen verbinden“ wollen, sagte der Chef der Garage du Pont. Er plane, künftig ein- bis zweimal im Jahr eine solche Rallye zu veranstalten.

Beim Anblick des beeindruckenden Fuhrparks der Rallyeteilnehmer auf dem Hof der Garage du Pont geriet Desinger gestern ins Schwärmen: „Alles Kinderträume“. Stil-Ikonen ihrer Zeit seien diese Oldtimer allesamt. So wie der vanillefarbene Ford Mustang Cabrio, Baujahr 1966, mit dem Nicolai Max Hahn und sein Bruder Oliver gestern unterwegs waren. Paul Newman habe auf die Frage nach seinem liebsten Geräusch einmal kurz und knapp geantwortet: V8 – und damit das Geräusch jenes Motors gemeint, der auch unter der Haube des Ford Mustang der Brüder Hahn steckt.

Heidi Hetzer berichtete am Sonntag indes von ihren weiteren Rallyeplänen. Im Sommer 2014 wolle sie in einem Hispano-Suiza, Baujahr 1921, zusammen mit einem Mechaniker ein bis zwei Jahre lang die Welt umrunden. Eher könne sie noch nicht aufbrechen, da sie bis dahin mit ihrem früheren Berliner Unternehmen beschäftigt sei.

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