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Sport: „Alter Fuchs“ geht in Rente

Schießtrainer Günther Weber hört mit 72 Jahren auf

Stand:

Günther Weber, der langjährige Schießtrainer der Potsdamer Modernen Fünfkämpfer, geht mit 72 Jahren auch in die „sportliche Rente“. Weber ist ein alter Fuchs im Schießen. Sportlich brachte er es bei den Sportschützen zu einem DDR- Vizemeistertitel, und im Trainingszentrum seines Wohnortes Groß Glienicke trainierte er schon von 1969 bis 1976 Talente im Schießen. 1991 kam die A-Lizenz als Kampfrichter hinzu; nun war Weber auch als internationaler Kampfrichter bei Weltmeisterschaften zugelassen. Im selben Jahr fand er den Weg zu den Modernen Fünfkämpfern des OSC Potsdam. Er las in der Zeitung über deren Neustart und hatte gleich Interesse zu helfen. Nach einem kurzen Gespräch mit dem damaligen Präsidenten Klaus Petrikowski, der auch das Schießen lehrte, begann Weber mit der Ausbildung der jungen Athleten.

Jörg Beutler war einer seiner ersten Schützlinge, der national und international in Erscheinung trat. Beutler war auch derjenige, der den Kontakt zu Eric Walther herstellte und „seinen“ Schießtrainer Weber auch gern dem besten deutschen Fünfkämpfer zur Seite stellte. Weber nahm Walther unter seine Aufsicht. Das Resultat: Eric Walther wurde 2002 WM-Dritter und 2003 sogar Weltmeister im Modernen Fünfkampf. Seine sehr gute Schießleistung hatte an diesen Medaillen einen sehr großen Anteil. Aus diesem Grund kam auch der Berliner Sebastian Dietz in diesem Jahr vor den WM in Guatemala zu Günther Weber, um sich bei ihm den letzten Feinschliff zu holen.

Aber auch in den eigenen Reihen setzte Weber seine gute Arbeit fort. Mit Tim Reißland, Nico Runge und Christina Prodell brachte er immer wieder gute Schützen hervor. Sein Geheimrezept? „Man darf die Athleten nicht unter Druck setzen. Es geht immer darum, Ruhe zu bewahren, um Leistungssteigerung zu ermöglichen“, meint Weber. Zurzeit betreut er noch die B-Kader Stefan Köllner und Mathias Lehmann sowie den Junioren-WM-Teilnehmer Martin Busse vom OSC Potsdam. Alle drei Sportler sind sich einig: „Ein Trainer mit dem richtigen Händchen, der weiß, wie es funktioniert“. Nicht nur die Technikfragen seien es, die den Schützen ausmachen, sondern auch die persönliche Harmonie und die Gabe, dem Punkt der absoluten Ruhe so nah wie möglich zu kommen.

All dies hat Weber auch versucht, seiner Nachfolgerin Jördis Schmidt mit zugeben. Die 24-jährige Trainerin und Studentin der Universität Potsdam ist bereits seit 1992 beim Modernen Fünfkampf in Potsdam und wurde von Weber in die Kunst des Schießens eingeführt. Sportlich zeigte Schmidt schon sehr früh ihre Begabung für das Schießen. Beim ersten Training, so erinnert sich Weber, „traf sie gleich alles ins Schwarze. Ich denke sie ist eine würdige Nachfolgerin und ich habe vollstes Vertrauen zu ihr.“

„Herr Weber war für mich der beste Lehrmeister im Schießen und ich hoffe, in seine großen Fußstapfen entsprechend treten zu können“, sagt Schmidt, die ab Januar 2007 hauptverantwortlich für die Teildisziplin Schießen ist und das Trainerteam der Modernen Fünfkämpfer am Luftschiffhafen um Claudia Adermann und Kim Raisner vervollständigen wird. PNN

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