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Landeshauptstadt: Altersfragen

Heute vor 15 Jahren eröffnete der Verein „Wir für uns“ in Drewitz eine Begegnungsstätte für Ältere

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Drewitz - Seit 1998 eine feste Anlaufstelle: Die Seniorenbegegnungsstätte in der Asta-Nielsen-Straße 1 wurde vor 15 Jahren durch den „Wir für uns – Verein zur Förderung des Zusammenlebens e.V.“ eröffnet und feiert am heutigen Dienstag sein Jubiläum. Unter den Gästen sind auch Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) sowie Vertreter der Linkspartei, der SPD und des Seniorenbeirats. Vor allem eines zeichnet die Seniorenfreizeitstätte aus: Kontinuität. „Bis heute gibt es pro Woche drei Veranstaltungen“, sagt „Wir für uns“-Vorstandsmitglied Klaus Gareis, der sich von 1992 bis 2005 auch im Seniorenbeirat der Stadt Potsdam engagierte.

Der 82-jährige Potsdamer gehört zu den Mitgründern des Vereins. 1954 war der gebürtige Chemnitzer nach Potsdam gekommen und hatte hier als Agrarökonom gearbeitet. Seit 1990 gehörte Gareis dem Seniorenbund Land Brandenburg e.V. an, welcher in der Asta-Nielsen-Straße 1 ein Büro hatte. Zusammen mit anderen Senioren hatte er Ende der Neunziger mit ansehen müssen, wie die leer stehende Begegnungsstätte eine Tür weiter ungenutzt verödete. „Wir haben uns gesagt: Da müssen wir doch irgendwas machen“, erinnert sich Gareis.

Die Räumlichkeiten sollten neu belebt werden – eine Idee, die beim Seniorenbeirat, beim Sozialamt sowie bei der verantwortlichen Wohnungsbaugesellschaft, der Gewoba, auf fruchtbaren Boden fiel. Die Gewoba erklärte sich bereit, den 31 Senioren die etwa 120 Quadratmeter großen Räume zu überlassen, wenn sie sich als haftbarer Verein organisierten. So erfolgte am 19. März 1998 die Gründung von „Wir für uns“ gleichzeitig mit der Neueröffnung der Begegnungsstätte. Lediglich die Betriebskosten wie Strom, Wasser und Heizung musste der Verein dabei übernehmen.

Dreimal in der Woche gab es nun gemeinsame Nachmittage für Ältere: Gareis zeigt einen älteren Programmzettel, auf dem Punkte wie „Die Verbraucherzentrale gibt Tipps“, „Videonachmittag“ oder „Gymnastik“ stehen. Bis heute gibt es regelmäßig Sing- und Spielnachmittage, auch Live-Musik, Tanzveranstaltungen, Diskussionen oder Lesungen organisierte „Wir für uns“ in den vergangenen Jahren. Wer Hilfe braucht, dem stellt der Verein Heimweg- und Arztbegleitungen sowie psychosoziale Betreuung zur Verfügung. Einmal pro Monat trifft sich der Zeitzeugen-Zirkel des Seniorenbeirats in der Asta-Nielsen-Straße.

„Aber obwohl im gleichen Haus auch andere Senioren wohnen, gelingt es uns nicht, neue Leute für den Verein zu gewinnen“, klagt Gareis: „Wir bräuchten dringend neue Mitglieder.“ Insgesamt mehr als 150 Mitglieder hat der Verein im Laufe seines Bestehens gehabt, mehr als 50 davon seien jedoch mittlerweile verstorben und 60 sind wegen Wohnortwechseln oder gesundheitlichen Problemen ausgetreten, rechnet Gareis vor. Rund 60 Mitglieder hatte der Verein 1999, derzeit sind es 24, die Hälfte davon ist über 80 Jahre alt. Mit 62 Jahren gehört Bärbel Schwittay, die seit 2010 Vereinsvorsitzende ist, zu den Jüngsten. Laut Gareis wolle man sich künftig darum bemühen, verstärkt Kontakte zu anderen Senioren im Wohngebiet herzustellen. Der Verein bat unter anderem die Gewoba, ältere Neumieter auf den Verein aufmerksam zu machen.

Trotz der rückläufigen Mitgliederzahlen hat der „Wir für uns“ sein Angebot kontinuierlich aufrechterhalten und will seine Arbeit fortsetzen. Klaus Gareis hat jedenfalls schon das 20. Jubiläum im Blick: „Wir wollen zielstrebig auf 2018 zugehen.“ Erik Wenk

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