
© Jana Haase/ PNN
Ärger über Potsdamer Bürgerservice: Die Andere will radikale Reform – Bürger-Beschwerden reißen nicht ab
Der Bürgerservice in Potsdam ist unzureichend – zumindest wenn es nach den Bürgern geht. Die Fraktion die Andere fordert eine Neustrukturierung, besonders mit Blick auf die Terminvergabe.
Stand:
Weil die Beschwerden von Potsdamern und Potsdamerinnen über den unzureichenden Bürgerservice der Stadtverwaltung nicht abreißen, schlägt die Fraktion Die Andere nun eine radikale Reform vor. In einem neuen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am 17. Juli heißt es, der Ablauf in der inzwischen in der Yorckstraße ansässigen Behörde müsse so umgestellt werden, dass die Bearbeitung aller Ausweis-, Melde- oder Beurkundungsangelegenheiten „künftig ohne vorherige Anmeldung oder Terminvergabe erfolgt“.
Die Buchung von Terminen solle künftig nur noch als zusätzlicher Service angeboten werden. Aktuell ist es nur einmal wöchentlich möglich, ohne Terminbuchung zum Bürgerservice zu kommen. Der „terminlose Mittwoch“ war nach dem Umzug der Behörde eingeführt worden.
Seit der Bürgerservice vor einigen Jahren auf ein Terminvergabesystem umgestellt worden sei, würden sich die Beschwerden häufen, fasst Die Andere das Problem zusammen: „Die Lokalpresse berichtet regelmäßig über hunderte Meter lange Schlangen oder einen hohen Krankenstand unter den Beschäftigten.“ Dabei habe die Bevölkerung einen Anspruch darauf, „dass in der Stadtverwaltung Ummeldungen fristgerecht erfolgen, dass Reisepässe rechtzeitig ausgestellt werden und dass man auf die Ausstellung eines Führungszeugnisses für eine persönliche Bewerbung nicht monatelang warten muss“.
Unlängst hatten sich auch wieder Bürger an die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) gewandt und ihre Erfahrungen geschildert. „Die Situation im Bürgerservice ist nach wie vor eine Zumutung, es scheint sich in den letzten zwei Jahren nichts geändert zu haben“, sagt eine betroffene Person beispielsweise. „Man bekommt keine Termine. Wir versuchen es seit einem halben Jahr und am terminfreien Mittwoch – für den man einen Urlaubstag opfert, weil es nicht möglich ist, einen Termin zu bekommen – wird man dann weggeschickt, weil morgens schon dermaßen viele Leute da sind, dass das bis 18 Uhr nicht zu bewältigen ist.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- false