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Landeshauptstadt: Anonymus bei Raab
Am Freitag steigt der Bundesvision Song Contest in Berlin: „Das gezeichnete Ich“ tritt für die Mark an
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Name: unbekannt. Alter: nur schätzbar. Lebensmittelpunkt: irgendwo im Land Brandenburg. Immerhin. Denn das ist der Grund, den das Ein-Mann-Musikprojekt „Das gezeichnete Ich“ auszeichnet, am Freitag für Brandenburg in den Ring zu steigen. Stefan Raabs Bundesvision Song Contest – im vergangenen Jahr noch in der Babelsberger Metropolis-Halle ausgetragen – kommt in diesem Jahr aus Berlin. In der Max-Schmeling-Halle steigt der Gesangswettstreit der 16 Bundesländer, weil in Potsdam 2009 der Berliner Kandidat Peter Fox einen haushohen Sieg einfuhr. Im Jahr zuvor holten die Potsdamer von „Subway to Sally“ überraschend den Sieg in die brandenburgische Landeshauptstadt.
Nun wird also „Das gezeichnete Ich“ die brandenburgischen Landesfarben vertreten. Brandenburg bezeichnet der Sänger wegen seines Sohnes, der hier lebt, als eigenen Lebensmittelpunkt. Es gab schon weniger gewichtige Gründe, die Bands und Musiker bei Raab für ein bestimmtes Bundesland antreten ließen. Geboren ist der Singer-Songwriter in den 80ern eigentlich in Hamburg. Sein Künstlername stammt aus einem Gedicht von Gottfried Benn – nicht zuletzt auch ein Brandenburger. So unbekannt „Das gezeichnete Ich“ für Hitparaden-Jünger sein mag, so erfolgreich ist sein Tourtagebuch. So trat er auf der Deutschland-Tournee der Pet Shop Boys im Vorprogramm auf, auch die Schweden-Popper von A-Ha begleitete er mit seiner Liedern aus Gitarrenpop, orchestralen Klängen, und lyrischen, fast pathetischen Texten über Alltagsbegebenheiten und Herzschmerz durchs Land. Angst vor einer Schlager-Attitüde in seinen Songs hat „Das gezeichnete Ich“ dabei genauso wenig wie in seinen Texten zu dick aufzutragen. Mehr Angst besteht da wohl eher in der Enttarnung seiner Person. Die absolute Geheimhaltung begründet der Musiker mit seinem Ziel, die Aufmerksamkeit nicht auf eine Person sondern auf das Kunstprojekt zu lenken. Dieses Kunstprojekt misst sich mit dem Song „Du, es und ich“ am morgigen Freitag bei Raab mit Bands und Solisten wie Silly, Selig oder Oceana. Ein Wiedersehen darf der Brandenburger Kandidat mit „Ich + Ich“ feiern, die ebenfalls zu seinen Kontrahenten gehört. Noch vor ein paar Wochen teilten sich das Pop-Duo Annette Humpe und Adel Tawil mit „Das gezeichnete ich“ eine Bühne bei der deutschlandweiten „Ich + Ich“-Tour. Kay Grimmer
Der „Bundesvision Song Contest“ findet am morgigen Freitag, 20.15 Uhr in der Max-Schmeling-Halle, Falkplatz, Berlin-Prenzlauer Berg, statt. Die Show wird live auf Pro Sieben übertragen. Das Debüt-Album „Das gezeichnete Ich“ ist seit Juni im Handel.
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