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Landeshauptstadt: Anträge für Enteignungen am Groß Glienicker See gestellt

Groß Glienicke - Die Stadt Potsdam hat 24 Anträge auf ein Enteignungsverfahren für einen freien Uferweg am Groß Glienicker See gestellt. Sie wurden bei der Enteignungsbehörde des Landes Brandenburg eingereicht, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte.

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Groß Glienicke - Die Stadt Potsdam hat 24 Anträge auf ein Enteignungsverfahren für einen freien Uferweg am Groß Glienicker See gestellt. Sie wurden bei der Enteignungsbehörde des Landes Brandenburg eingereicht, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Ziel sei die Eintragung eines öffentlichen Nutzungsrechts für den Uferweg.

Im April 2011 hatte die Stadt den Eigentümern von 27 Grundstücken Kaufangebote für den Weg unterbreitet oder nachgefragt, ob für den Weg eine sogenannte Dienstbarkeit eingetragen werden kann. Daraufhin nahm den Angaben zufolge ein Eigentümer das Angebot an, zwei andere stellten eine Wegedienstbarkeit in Aussicht. Zwei Eigentümer, die bereits Post von der Enteignungsbehörde erhielten, hätten sich ebenfalls bereit erklärt, eine Dienstbarkeit eintragen zu lassen. Die Landeshauptstadt hofft, dass nun auch andere Eigentümer dem Beispiel folgen werden.

Potsdam streitet seit Jahren mit Anrainern um einen freien Uferzugang. Grundstückseigner hatten im Jahr 2005 angefangen, Wegabschnitte zu sperren. Es hatte teils heftige Auseinandersetzungen gegeben. Die Stadt rechnet für den Uferweg mit Kosten von knapp fünf Millionen Euro. 2,7 Millionen Euro werden für die Anlage des Wegs veranschlagt und etwa zwei Millionen Euro für Entschädigungszahlungen an die See-Anrainer.

Die Gelder sind in den Haushalt für 2012 eingestellt. Enteignet werden sollen für den Uferweg 3400 Quadratmeter private Uferfläche, davon betroffen wären 41 Eigentümer. Neuerdings prüft Potsdam zudem auch einen Lückenschluss des Uferwegs zwischen Potsdamer und Berliner Seite.

Die Bürgerinitiative „Freies Seeufer Groß Glienicke“ plant unterdessen für den kommenden Sonntag eine Demonstration, die auf dem Eis des Groß Glienicker Sees stattfinden soll. Das teilte der Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel mit. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Seeblick. Man wolle die Chance des zugefrorenen Sees nutzen, um an den gesperrten Ufergrundstücken vorbeizulaufen. pst/dapd

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