Landeshauptstadt: Archäologische Ausgrabungen aus allen Epochen

Potsdam - Fundstücke aus nahezu allen Epochen der Menschheitsgeschichte haben Archäologen 2008 an 31 Grabungsorten in Brandenburg und Berlin ausgegraben. Dazu zählten Gebäudereste und Gegenstände, die bei Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Stadtschlosses entdeckt wurden, sagte der Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin, Matthias Wemhoff, in Potsdam anlässlich der Vorstellung des 15. Jahrbuchs „Archäologie in Berlin und Brandenburg“.

Unter den Entdeckungen der bis heute andauernden Ausgrabungen auf der Fläche des geplanten Berliner Humboldtforums sei auch ein sogenannter Vogelherd, sagte Wemhoff. Die Konstruktion mit einem Fangnetz für Vögel habe offenbar dem fürstlichen Jagdvergnügen gedient. Außerdem sei eine Klosterkirche aus dem späten 13. Jahrhundert freigelegt worden, die damals im Randbezirk der Berliner Schwesterstadt Cölln stand, sagte Wemhoff. Aus den Arbeiten auf der fast 8000 Quadratmeter großen Fläche könnten Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über die Stadtentwicklung gewinnen.

Auch in Brandenburg gab es 2008 zahlreiche Ausgrabungen in nahezu allen Landkreisen. Als Beispiel nannte Franz Schopper vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege die Untersuchung eines Hügelgrabes aus der Jungbronzezeit in der Prignitz oder die Arbeiten in der Potsdamer Innenstadt. Zwischen Holzmarkt- und Türkstraße seien dort die Spuren einer Brandkatastrophe im 12. Jahrhundert entdeckt worden, die in der Siedlung gewütet haben muss. ddp