
© A. Klaer
Eklat um Potsdamer Band: AStA: Erklärung zu den Flanders war gefälscht
Die Entschuldigung war nicht echt: Der AStA hat am Montag erklärt, die Stellungnahme zu den umstrittenen Neonazi-Vorwürfen gegen die Potsdamer Band "Thee Flanders" sei nicht von ihm.
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Nach dem Eklat um das abgesagte „Thee Flanders“-Konzert beim „Rhythm against Racism“-Open Air sind nun sogar gefälschte Pressemitteilungen im Umlauf. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam erklärte am Montag in einer Mitteilung, dass das Gremium nichts mit einer vor wenigen Tagen bei verschiedenen Potsdamer Medien per Post eingegangenen Stellungnahme zu tun habe, in der die umstrittenen Neonazi-Vorwürfe gegen die Psychobilly-Band „Thee Flanders“ angeblich zurückgenommen wurden.
In dieser Erklärung war im Namen des AStA auch verbreitet worden, das Gremium und auch der Potsdamer Arbeitskreis Antifa habe für die bisher nicht belegten Neonazi-Vorwürfe nur „unzureichende, in der Masse fehlerhafte Quellen“ genutzt, die Vorwürfe seien daher haltlos. Man habe aber dem Festival an sich nicht schaden wollen, hieß es in der gefälschten Erklärung, in der das Logo des AStA und der Universität Potsdam verwendet wird und die als offizielle Pressemitteilung gekennzeichnet ist. Auf Anfrage sagte AStA-Sprecher Vincent Heßelmann, niemand aus den eigenen Reihen habe die Mitteilung versandt: „Wir nehmen das mit großer Sorge zur Kenntnis.“ Allerdings wolle man auch nicht die Polizei einschalten: „Das scheint uns nicht zweckdienlich.“ Auch Mutmaßungen, wer die Fälschung verschickt habe, wolle der AStA nicht anstellen.
Wie berichtet war der Auftritt von „Thee Flanders“ bei dem Anti-Rechts- Open-Air auf dem Luisenplatz nach Vorwürfen der Antifa kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagt worden. Die Antifa hatte behauptet, Bandmitglieder hätten einschlägige Kontakte zu Teilen der Neonaziszene. Sänger Norman Flanders kündigte an, nach der Vorbereitung des Psychomania-Festivals im Lindenpark wolle er sich Anfang Juni mit einer Anwältin zusammensetzen, um gegen Verantwortliche der Antifa eine Klage wegen Verleumdung vorzubereiten.
Vom AStA hieß es, man habe den Auftritt der Band nur wegen des Textes des Stücks „Perverses Schwein“ abgelehnt, in dem es um eine Vergewaltigung geht. Mit der Antifa habe es im Vorfeld des Auftritts keine Zusammenarbeit gegeben.
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