Von Michael Meyer: Attraktiv, erfolgreich, ausgezeichnet
Fanny Fischer, Nico Schmidt und Potsdams Turbine-Fußballerinnen gewannen traditionelle Umfrage
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Die Siegerinnen stahlen allen die Show: Potsdams Turbine-Fußballerinnen hatten sich extra fein gemacht, und auch Fanny Fischer hatte das kleine Schwarze gewählt. So bewiesen die Damen, dass Brandenburgs Sportler des Jahres 2009 auch abseits der Wettkämpfe exzellente Repräsentanten des Landes sind.
Kanutin Fanny Fischer vom KC Potsdam, Ringer Nico Schmidt vom RSV Hansa 90 Frankfurt (Oder) und der Deutsche Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam wurden am Samstagabend im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder von Ministerpräsident Matthias Platzeck und Sportminister Holger Rupprecht sowie weiterer Prominenz als „Brandenburgs Sportler des Jahres 2009“ geehrt. In der traditionellen Umfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten, Märkischen Oderzeitung, Märkischen Allgemeinen, Lausitzer Rundschau, des Uckermark Kuriers und des Rundfunks Berlin-Brandenburg gemeinsam mit dem Landessportbund verwies Fanny Fischer mit 29 Stimmen Vorsprung ihre Klubkameradin Katrin Wagner-Augustin und die Judo-Weltmeisterschafts-Dritte Romy Tarangul vom JC 90 Frankfurt (Oder) auf die Plätze (siehe „Ergebnisse“). „Ich war schon ein bisschen aufgeregt, als die Platzierungen von hinten nach vorn aufgerufen wurden, und konnte es erst gar nicht richtig glauben“, erzählte die diesjährige Zweierkajak-WM-Zweite nach ihrem ersten Umfrage-Erfolg. „Auch Katrin und Romy haben in diesem Jahr viel erreicht. Um so stolzer kann ich sein, dass ich so erfolgreiche Frauen hinter mir lassen konnte.“
Sie sei froh, dass sie so geschätzt werde. „Es ist mir wichtig, dass mich die Leute mögen“, erklärte Fanny Fischer, die derzeit an der Potsdamer Uni im dritten Semester Sporttherapie und Prävention studiert und über Weihnachten gemeinsam mit Ronald Rauhe zum Skifahren ins Zillertal fährt. Ihre Beziehung mit dem diesjährigen Kanu-Doppelweltmeister beschreibt sie so: „Wir sind noch dabei, uns zu finden, und verbringen viel Zeit miteinander, auch im Training und an der Uni.“
Sportlich will sich die 23-Jährige nun auch stärker auf den jetzt olympischen 200-Meter-Einerkajak konzentrieren. Welche Strecken sie 2012 paddeln werde, sei ihr aber letztlich egal. „Hauptsache, ich bin in London am Start.“ Bis dahin will es auch die Zweitplatzierte Katrin Wagner-Augustin noch wissen. Am Samstag fehlte die 32-Jährige wegen ihrer Trainerausbildung in Duisburg bei der Siegerehrung.
Auch der 31-jährige Nico Schmidt, der vor den beiden Potsdamer Kanuten Ronald Rauhe und Sebastian Brendel gewann, fehlte wegen eines Wettkampfes als Gaststarter mit dem FC Erzgebirge Aue in der 2. Ringer-Bundesliga beim SV Johannis Nürnberg. Der 125 Kilo schwere gebürtige Potsdamer, der in Dallgow aufwuchs, in Falkensee mit dem Ringen begann und später die Sportschule Luckenwalde besuchte, ist seit April EM-Dritter im Superschwergewicht der Klassiker und seit vergangener Woche Berufsfeuerwehrmann. „Ich bin gerührt, dass ein Ringer im Sportland Brandenburg gewinnt. Das zeigt, dass er viele Freunde hat“, sagte Schmidts Trainer Jörn Levermann, der am Samstagabend die Ehrung stellvertretend für Schmidt entgegennahm.
Besonders viele Freunde im Land haben Potsdams Turbine-Frauen, die mit riesigem Vorsprung vor den Bahnrad-Europameistern Robert Bartko/Roger Kluge gewannen und bereits zum sechsten Mal seit 1992 Mannschaft des Jahres im Land wurden. „Für die anderen Sportler, die auch ihre Leistung bringen, ist es ein bisschen schade. Aber die über 40 Prozent der Stimmen für uns zeigen, welchen Stellenwert wir inzwischen in Brandenburg haben“, freute sich Mannschaftskapitän Jennifer Zietz, ehe die attraktiven Damen zum Posen für die Siegerfotos eilten.
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