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Landeshauptstadt: Auf dem Rückzug

Kaum Hoffnung für Atelierhaus Panzerhalle

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Groß Glienicke - Für das Atelierhaus Panzerhalle auf dem ehemaligen Militärgelände bei Groß Glienicke gibt es kaum noch Hoffnung. Wie Carsten Hensel, Vorsitzender des Fördervereins Atelierhaus Panzerhalle, den PNN auf Anfrage erklärte, sei man jetzt um einen „geordneten Rückzug“ bemüht. Anfang Dezember hatte die Berliner Gemeinnützige Wohnungsbau-Aktiengesellschaft (Gewobag) die Kündigung der Nutzungsverträge an die 20 Potsdamer und Berliner Künstler geschickt. Bis Ende Juni muss die als Atelierhaus und Ausstellungshalle genutzte Panzerhalle geräumt sein. Danach ist der Abriss geplant, weil auf dem Gelände Ein- und Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen. In den vergangenen Monaten hatten der Verein und die Künstler immer wieder versucht, die Panzerhalle als Kulturzentrum zu erhalten.

Am Freitag war mit Hendrik Jellema der Vorstandsvorsitzende der Gewobag auf Vermittlung der Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum, Birgit-Katharine Seemann, zu einem Besuch in die Panzerhalle gekommen. Seit Jahren der erste Kontakt für die Künstler mit dem Vermieter außer Briefen in einem „sehr frostigen Ton“, so Hensel. Jellema habe sich sehr interessiert an der Arbeit der Künstler gezeigt. Doch von der aktuellen Haltung der Gewobag sei er nicht abgewichen. „Der Abriss der Panzerhalle wird noch immer damit begründet, dass mögliche Investoren Baufreiheit verlangen“, sagte Hensel. Doch seit 1992, der Gründung des Atelierhauses Panzerhalle, gab es nur Ankündigungen geplanter Bauvorhaben. „Umgesetzt wurde davon bis heute nichts.“

Da in naher Zukunft auch nicht mit Bautätigkeiten auf dem Gelände zu rechnen ist, hofft Hensel, dass die Künstler für den „geordneten Rückzug“ eine zusätzliche Frist von drei Monaten bekommen. „Einer unserer Bildhauer, der den Umzug allein bewerkstelligen muss, schafft das in der vorgegebenen Zeit“, so Hensel. Auch sei der Verein noch immer auf der Suche nach neuen Räumen. „Vielleicht ist ja auch ein Umzug auf dem Gelände in Groß Glienicke möglich.“ Zur Debatte steht hier ein unter Denkmalschutz stehender Garagenkomplex, der aber unter erheblichen Kosten saniert werden müsste.

Die Stadt Potsdam ist derzeit zusammen mit dem Kommunalen Immobilienservice darum bemüht, so schnell wie möglich einen Ausweichstandort für die Künstler in oder um Potsdam zu finden, sagte Birgit-Katharine Seemann auf PNN-Anfrage. Noch habe man aber hier kein passendes Objekt gefunden. Ob die Gewobag bei erfolgloser Suche bis Ende Juni den Künstlern eine längere Frist in der Panzerhalle gewähren wird, wollte Hendrik Jellema zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren. „Darüber werden wir sprechen, wenn es wirklich aktuell sein sollte“, sagte Jellema den PNN. D.B.

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