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Landeshauptstadt: Aus Ernst Thälmann wurde „E.T.“ Schulen im Zentrum-Ost feierten 40. Geburtstag

1972 wurde der Stadtteil Zentrum-Ost aufgebaut – fast genauso lange existiert auch der Schulstandort, der aus der heutigen Gesamtschule „Peter Joseph Lenné“ und der Grundschule am Humboldtring besteht. Am Montag feierten beide Schulen gemeinsam ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Hoffest.

1972 wurde der Stadtteil Zentrum-Ost aufgebaut – fast genauso lange existiert auch der Schulstandort, der aus der heutigen Gesamtschule „Peter Joseph Lenné“ und der Grundschule am Humboldtring besteht. Am Montag feierten beide Schulen gemeinsam ihr 40-jähriges Jubiläum mit einem großen Hoffest.

Die Grundschule hieß 1974 noch Polytechnische Oberschule „Georgi Dimitroff“, nach dem bulgarischen KP-Chef, die Lenné-Schule war nach dem deutschen Kommunistenführer Ernst Thälmann benannt. Da es eine der ersten Neubauschulen in Potsdam und damit ein Vorzeigeprojekt war, seien oft Delegationen von Lehrern und Studenten aus skandinavischen oder afrikanischen Ländern gekommen, um sich hier Schulformen anzusehen, sagt Gudrun Kuka, die heute Mathe- und Kunst-Lehrerin in der Grundschule am Humboldtring ist und die die Schulgründung miterlebt hat. Vieles war anders: Alle Schulen der DDR hatten den gleichen Lehrplan, unterrichtet wurde auch am Samstag, und die Klassen waren zu Anfang, als das Wohngebiet noch im Bau war, sehr klein: „Zum Teil nur mit sechs Schülern“, sagt Andrea Roßland, die seit 1987 an der Lenné- Schule unterrichtet und heute Direktorin ist.

Mit der Wende kamen Veränderungen: Die Schulen wurden 1991 in eine Grund- und eine Gesamtschule umgewandelt und saniert. Auch die Namen der Schulen veränderten sich: Die ehemalige Ernst- Thälmann-Schule erlaubte sich nach der Wende den Scherz, sich für eine Weile „E.T.“ zu nennen, bis dann 1995 der Gartenarchitekt Lenné zum neuen Namenspatron wurde. Das passte perfekt zur musisch-ökologischen Neuausrichtung der Schule. Die Grundschule am Humboldtring ist sowohl Inklusive Schule als auch Umwelt-Schule – in diesem Jahr gab’s als Lohn den Potsdamer Klimapreis. Auch die Lenné-Schule hat den Klimapreis bereits erhalten. Die Bildungseinrichtung profilierte sich darüber hinaus ab 1996 als Informatik-Standort: „Wir waren jahrelang die einzige Schule, die einen Informatik-Leistungskurs hatte“, sagt Roßland. Zudem legt die Schule Wert auf Berufsorientierung, wovon vier Schülerfirmen – darunter ein Schülerradio und eine Schokoladen-Manufaktur – zeugen.

Die Lenné-Schule hat viele Preise gewonnen – so wurde sie 1997 bundesweit als Schule des Jahres ausgezeichnet –, doch Roßland macht etwas anderes viel stolzer: „Die größte Auszeichnung ist für uns, wenn frühere Schüler ihre Kinder heute bei uns einschulen.“ Erik Wenk

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