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FORTUNAS Fazit: Ausgewählt

Er ist wieder präsent. Die Bilder aus Barcelona und Cambrils holen das zurück, was nicht erst seit Charlie Hebdo in unseren Köpfen schwelt: den Terror, der scheinbar jeden treffen kann.

Von Valerie Barsig

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Er ist wieder präsent. Die Bilder aus Barcelona und Cambrils holen das zurück, was nicht erst seit Charlie Hebdo in unseren Köpfen schwelt: den Terror, der scheinbar jeden treffen kann. An Tagen wie diesen ist es gut, wenn Parteien, die Ängste vor Terrorismus populistisch einsetzen, ein sichtbares Gegengewicht bekommen. Parteien also wie die AfD, deren Protest gegen den Standort der Al Farouk-Moschee sich am Freitag gut 100 Potsdamer entgegenstellten. Rund 100 Menschen, die der AfD-Meinung widersprechen, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Und auch der Haltung, dass man Islam und Islamismus gleichsetzen könne. Es sind an diesem Tag viele Mitglieder von den Jugendorganisationen der Parteien und Studenten da.

Ein guter Zeitpunkt, um über die Bundestagswahl im September nachzudenken. In Potsdam werden die Wahlbenachrichtigungen bis Ende August verschickt. Auch an viele jugendliche Wahlberechtigte, an Erstwähler. Einige wenige waren am Dienstagabend zu einer Talkrunde mit den Potsdamer Direktkandidaten zur Bundestagswahl gekommen. Zum Fragenstellen habe ihnen – auch wegen der vielen Erwachsenen im Raum – allerdings auch etwas der Mut gefehlt, sagten sie hinterher. An politischem Interesse hingegen fehle es ihnen nicht. Barrieren zwischen ihnen und Politikern allerdings gebe es: die Sprache etwa oder schlicht eine gefühlte Unantastbarkeit der Politiker.

Zunächst nicht antastbar ist auch die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg, drei der sechs von der Stadt geplanten verkaufsoffenen Sonntage zu untersagen oder einzuschränken. Warum da nicht mal größer denken? Das macht jedenfalls Manfred Gerdes, Vorsitzender der Händlervertretung AG Innenstadt. Er sieht eine mögliche Lösung darin, die Potsdamer Innenstadt zum Unesco-Weltkulturerbe zu erklären. Einzigartig und authentisch sollen die Orte sein, die die Unesco kürt. Beides ist auch der Vorschlag von Gerdes. Aber man soll ja schließlich auch mal jenseits eingefahrener Gleise denken.

Auf Gleise, also besser: Bahnen, steigen übrigens immer mehr Potsdamer um: Der Anteil derer, die auf ihr Auto verzichten, steigt. Von 2012 bis 2015 wuchsen die Fahrgastzahlen des Potsdamer Verkehrsbetriebs um 2,6 Millionen auf 31,9 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Auch der Radverkehr steigt stetig, der Autoverkehr in der Innenstadt hingegen stagniert. Dafür hat der Verkehr aus und ins Umland zugenommen.

Die Menschen in Nedlitz merken das deutlich: Sie ärgern sich, dass bei ihnen derzeit massiver Pendler-Schleichverkehr herrscht. Ein Problem, das die Stadt nicht nur dort hat. Eine schnelle Lösung scheint auch hier leider nicht in Sicht.

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