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Sport: Außenseiter mit Heimvorteil Optimistisch sind trotz der schweren Gegner
Berlin - Ingo Weiss brauchte einen Augenblick, bis er sich freuen konnte. „Im ersten Moment hat man natürlich gedacht: Mist, das ist ganz schön happig“, sagte der Präsident des deutschen Basketball-Bunds.
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Berlin - Ingo Weiss brauchte einen Augenblick, bis er sich freuen konnte. „Im ersten Moment hat man natürlich gedacht: Mist, das ist ganz schön happig“, sagte der Präsident des deutschen Basketball-Bunds. Kurz nach der Auslosung der Vorrunden-Gruppen für die Europameisterschaft 2015 fand Weiss dann aber zurück zu seinem üblichen Optimismus. „Das werden Basketball-Leckerbissen“, sagte Weiss am Dienstag nach der Rückkehr aus Paris, wo der deutschen Mannschaft am Tag zuvor schwere Gegner zugeteilt worden waren. Das Team von Bundestrainer Chris Fleming trifft in der Gruppe B auf den zweimaligen Europameister Spanien, den WM-Zweiten Serbien, Italien, die Türkei und Island. „Aber wir haben diese Gegner alle vor eigenem Publikum. Und wenn wir Island zum Auftakt schlagen, haben wir danach vier Matchbälle für das Weiterkommen“, sagte Weiss.
Das deutsche Team startet am 5. September gegen Außenseiter Island in die Vorrunde der EM, die zudem in Zagreb, Riga und Montpellier ausgetragen wird. Danach geht es gegen Serbien (6.), die Türkei (8.), Italien (9.) und Spanien (10.). Die ersten Vier der vier Gruppen qualifizieren sich für die Finalrunde, die ab dem 12. September in Lille stattfindet. Im Gegensatz zu vergangenen EM-Turnieren gibt es keine Zwischenrunde, nach der Gruppenphase geht es direkt ins Achtelfinale und in den K.o.-Modus.
Bei der EM geht es auch um die Tickets für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Die beiden Finalisten sind direkt für die Sommerspiele qualifiziert, vier weitere Teams sichern sich einen Platz im olympischen Qualifikationsturnier. „Ich glaube, dass es ein großer Vorteil für uns ist, in Berlin zu spielen“, sagte Bundestrainer Fleming. „Aber wir sind erst einmal Außenseiter.“
Wegen der Aussicht auf Olympia haben auch die deutschen NBA-Profis Dirk Nowitzki und Dennis Schröder ihr Mitwirken angekündigt. Beide wollen jedoch das Ende der NBA-Saison abwarten und dann abhängig von ihrem Gesundheits- und Fitnesszustand entscheiden, ob sie an dem Turnier teilnehmen. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dennis spielen wird, sofern er nicht verletzt ist“, sagte Fleming. „Und auf Dirk hoffe ich auch.“
Mark Cuban, der Besitzer der Dallas Mavericks und damit Nowitzkis Chef, hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zur Abstellung von NBA-Profis für internationale Turniere geäußert. Sollte der Würzburger allerdings den Wunsch äußern, 2015 für das Nationalteam zu spielen, dürfte Cuban ihm diesen Wunsch kaum abschlagen. Und bei den Atlanta Hawks, wo Schröder unter Vertrag steht, scheint man wenig Vorbehalte gegenüber einer EM-Teilnahme des 21-Jährigen zu haben. „Dennis ist nicht nur ein Spieler, über den man in Deutschland begeistert ist, er ist auch ein wichtiger Bestandteil der Hawks“, sagte Atlantas Coach Mike Budenholzer am Dienstag dem Internetportal spox.com. „Daher wollen wir ihm mit allen Mitteln dabei helfen, weiter zu wachsen. Eine Möglichkeit dabei ist, eng mit der deutschen Nationalmannschaft und dem DBB zusammenzuarbeiten.“
Im Sommer 2014 hatte sich Interims-Bundestrainer Emir Mutapcic mit dem Nationalteam auch aufgrund vieler Absagen durch die EM-Qualifikation gequält. Chris Fleming sollte es im kommenden Jahr leichter haben. dpa/Tsp
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