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Landeshauptstadt: Ausstellung ohne erhobenen Zeigefinger

Fast ausgebucht: „Rausch und Realität -Drogen im Kulturvergleich“ in der Potsdamer Jugendbibliothek

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Fast ausgebucht: „Rausch und Realität -Drogen im Kulturvergleich“ in der Potsdamer Jugendbibliothek Innenstadt - Weder verharmlosen noch verteufeln wollen die Organisatoren von Chill out, der Potsdamer Suchtpräventionsfachstelle, das Problem des Drogenkonsums bei jungen Menschen. Das sagte Frank Prinz-Schubert von Chill out gestern anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Rausch und Realität – Drogen im Kulturvergleich“ den PNN. Bis zum 26. August ist in der Stadt- und Landesbibliothek zu den Öffnungszeiten 12 bis 19 Uhr auf 43 Farbtafeln Spannendes zur jahrtausendalten Geschichte der Drogen zu erfahren. Und es wird wertfrei zum Beispiel über Cannabis, Alkohol und Tabak informiert. Prinz-Schubert weiß aus der täglichen Präventionsarbeit: „Wir wollen durch die kulturhistorisch eingebettete Information dafür sorgen, dass über Drogen geredet wird.“ Sie dürften weder bei Eltern noch bei Lehrern ein Tabuthema sein. Nur so erreiche man, das Jugendliche nicht aus Trotz, Protest oder Frust zu Drogen greifen. Dass die Ausstellung bereits am ersten Tag von Schulklassen rege besucht wurde, zeigt, das dieser Weg richtig ist. So heißt es zum Beispiel zum Thema Tabak: „In den Blättern der Pflanze ist das starke Alkaloid Nikotin enthalten. Das hat eine Reizwirkung auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem. Über 90 Prozent der Lungenkrebsopfer waren starke Raucher.“ Und zu Cannabis: „Die Veränderungen, die in den Hirnströmen von Cannabiskonsument gemessen wurden, entsprechen Befunden aus der Epilepsie.“ In dieser Wanderausstellung wird endlich einmal nicht der Zeigefinger gegenüber Jugendlichen erhoben. Weil gerade das zur sachlichen Diskussion führt, engagiert sich neben dem Landespräventionsrat auch das Jugendamt Potsdam für diese lebensnah orientierte Form der Aufklärung und stellte 2000 Euro bereit. Der Verein Chill out ist froh über dieses Engagement, denn allein die Leihgabe kostet 1500 Euro für eine Woche. Das erklärt auch den kurzen Zeitraum, danach geht es weiter nach Hennigsdorf und Berlin. Bereits gestern waren die vier täglichen Führungen von Schul- und Ausbildungsklassen fast ausgebucht. Einige freie Termine können noch telefonisch unter 289 66 60 vereinbart werden. Der Eintritt ist übrigens frei. Genaue Inhalte und Termine des kulturellen Rahmenprogrammes sind im Internet unter www.chillout-pdm.de zu finden. be

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