Landeshauptstadt: Babelsberg im „Kontrollzentrum“ Hollywood
Neue Führungsspitze des Potsdamer Studios auf Antrittsbesuch bei US-Studios
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Neue Führungsspitze des Potsdamer Studios auf Antrittsbesuch bei US-Studios Babelsberg - Die neue Führungsspitze der Studio Babelsberg AG hat ihren Antrittsbesuch in Hollywood absolviert. Bei einem einwöchigen Aufenthalt haben Vorstandsvorsitzender Carl Woebcken, sein Stellvertreter Christoph Fisser und Henning Molfenter, Geschäftsführer von Studio Babelsberg Motion Pictures, Gespräche mit nahezu allen großen Hollywood-Studios geführt. Molfenter zog im Anschluss eine positive Bilanz. Babelsberg habe eine große Wertschätzung der Studios erfahren. Für den Herbst habe er „viele Signale“ für verschiedene kleinere Drehs und ein bis zwei große Kinoprojekte, „die sehr konkret sind“, nach Potsdam mitbringen können. Hauptanliegen der Babelsberger sei jedoch gewesen, die neuen Chefs vorzustellen und auf die „besonders guten Produktionsbedingungen in Babelsberg“ hinzuweisen: „Das war die Mission“, so Molfenter. Die Treffen bei Paramount, Disney, Sony, Columbia Pictures und anderen seien sehr gut verlaufen. „Der große Sitzungsraum wurde aufgeschlossen, uns saßen fünf bis zehn Leute gegenüber.“ Warner Bros, das jüngst „V for Vendetta“ mit Natalie Portman in Babelsberg gedreht hat, habe sogar die „Geheimniskiste“ aufgeschlossen: Die Studio-Chefs seien über die kommende technische Entwicklung informiert worden und durften ans Set von Wolfgang Petersens neuem Film „Poseidon“. Für Babelsberg sei es extrem wichtig zu wissen, was in Hollywood passiere. „Wir müssen wissen, wo die Reise hingeht“, erklärte Molfenter. „Der Trend, außerhalb Hollywoods zu drehen, hält sich, aber den Verleih und die Vermarktung der Filme haben die Studios fest im Griff – Hollywood ist das Kontrollzentrum.“ Dorthin müsse man den Zugang offen halten. Studio Babelsberg gelinge dies zum einen durch beeindruckende Referenzen. In den vergangenen Jahren wurden Hollywood-Filme wie „Aeon Flux“, „Die Bourne Verschwörung“, „In 80 Tagen um die Welt“ und nicht zuletzt „V for Vendetta“ in Babelsberg gedreht. Zum anderen sei die Strategie des Studios zu vermitteln, dass die Produzenten Babelsberg wegen der Qualität auswählten. „Nicht nur ,Aeon Flux“ und ,Vendetta“ sind im Zeitplan und im Budget geblieben“, so Molfenter. Andere Produktionen, die zunächst wegen günstigerer Preise in Osteuropa produzierten, kosteten später manchmal das Dreifache – weil der Zeitplan nicht gehalten werden könne. „Dann können wir sagen: Warum seid ihr nicht zu uns gekommen?“ Ein weiterer Aspekt des Hollywood-Besuchs war die technische Entwicklung. Vor allem die Bearbeitung des Filmmaterials nach dem Dreh werde sich in den kommenden zwei, drei Jahren in Richtung Digitalisierung wandeln, meint Molfenter. Die Frage sei auch, wie die Filme künftig in die Kinos kommen. Hier gelte es, in Babelsberg „die größte Kompatibilität mit dem System, das sich durchsetzt“ herzustellen. Sabine Schicketanz
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