
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: „Babelsberg ist in Hollywood ziemlich angesagt“
Studio-Chef Woebcken rechnet 2008 wieder mit Millionen-Gewinn / Zwei Großprojekte für 2009 sicher
Stand:
Babelsberg - Hollywood-Stars wie Kate Winslet und Brad Pitt arbeiteten im vergangenen Jahr auf dem Areal von Studio Babelsberg – und bescherten dem Traditions-Filmstandort erneut Gewinne. „Wir werden mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag im Plus sein“, sagte Vorstandschef Carl Woebcken im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Genaueres könne er noch nicht sagen, jedoch dürften die Gewinne „unter denen des Vorjahres liegen“.
Damals konnte vor allem dank der Filme „Operation Walküre“ mit Tom Cruise, „The International“ mit Clive Owen sowie „Speed Racer“ mit Emile Hirsch bei einem Umsatz von 87,1 Millionen ein Nachsteuergewinn von 6 Millionen Euro eingefahren werden. „Sieben Kinofilme wurden im vergangenen Jahr in Babelsberg gedreht, 2007 waren es zwölf.“ Dennoch ist Woebcken angesichts einer Auslastung der Studios von rund 80 Prozent im Jahr 2008 zufrieden.
Höhepunkt sei der millionenschwere Vertrag mit Hollywood-Produzent Joel Silver („Matrix-Trilogie“) gewesen, so Woebcken. Damit hat sich das Studio an einem Paket mit 15 Filmen als Produzent beteiligt, die in den nächsten fünf Jahren entstehen sollen (PNN berichteten). „In diesem Jahr werden wir aus diesem Paket einen Film, vielleicht sogar zwei Produktionen mit einem Budget von jeweils etwa 25 bis 45 Millionen Euro auf unserem Areal haben“, erklärte Woebcken. Als Koproduzent aller 15 Streifen wird das Studio zudem an den Auswertungserlösen beteiligt. Das Studio hat einen zweistelligen Dollar-Millionenbetrag in die Produzenten-Allianz investiert, so der Studio-Vorstandschef: „Mittelfristig sind deutliche Gewinne zu erwarten.“ Mit weiteren Partnern aus Hollywood, aber auch aus Europa laufen Verhandlungen zu ähnlichen Filmpaketen, verriet Woebcken.
„Babelsberg ist in Hollywood ziemlich angesagt“, meinte der Studio-Chef. Die vielen Stars auf dem Studiogelände, aber auch der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) hätten dies bewirkt. Die Verbindung zwischen der Traumfabrik und dem ältesten deutschen Filmstudio sei eine „Evolution“, die noch in Zeiten begann, als der französische Konzern Vivendi das Studio unter sich hatte. Filme wie Roman Polanskis „Der Pianist“ waren der erste Grundstein, als „Meilenstein“ wertete Woebcken auch den Streifen „V for Vendetta“ anno 2005: „Wir wurden damit als zuverlässige Produktionsbasis von Hollywood entdeckt.“
Ins Jahr 2009 blickt Woebcken optimistisch, das erste Halbjahr sei schon gut gebucht: „Anfang Februar beginnt Polanski mit den Dreharbeiten für den Thriller „The Ghost“.“ Mit dabei: Ex-Bond Pierce Brosnan. „Mindestens ein weiteres großes Projekt steht schon für die ersten sechs Monate“, so Woebcken. Der Stauffenberg-Film „Operation Walküre“ stieg indes auf Platz zwei der deutschen Kinostarts ein und platzierte sich mit etwa 320 000 Zuschauern am Eröffnungswochenende hinter der Vamir-Romanze „Twilight“, wie das Marktforschungsunternehmen media control am Montag mitteilte. Mit der Studio-Koproduktion „The International“ wird am 5. Februar die Berlinale eröffnet. Imke Hendrich (dpa)
Imke Hendrich (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: