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Landeshauptstadt: Babelsberg verwandelt Berlin in New York Für die Studio-Koproduktion „Jerry Cotton“

steht auch Christian Ulmen vor der Kamera

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Rein rechnerisch hat jeder Bundesbürger mehr als ein Dutzend Jerry-Cotton-Hefte zu Hause: Jedenfalls wird die Gesamtauflage der seit den 1950er Jahren erscheinenden Krimis um den New Yorker FBI-Agenten auf eine Milliarde geschätzt. Für Schauspieler Christian Ulmen war die Beschäftigung mit der kommerziell hoch erfolgreichen Krimiserie trotzdem Neuland: Der 33-jährige Wahlpotsdamer steht noch bis Ende Juni für die Action-Komödie „Jerry Cotton“ vor der Kamera vom Regie-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert („Neues vom Wixxer“). In dem vom Studio Babelsberg koproduzierten Film spielt er Cottons Kollegen Phil Decker. Dass Hauptdarsteller Christian Tramitz („Tramitz & Friends“) am ersten Drehtag nicht im Raumanzug erschienen ist, habe ihn allerdings verwundert, alberte Ulmen gestern auf der Pressekonferenz zum Film in Berlin-Weißensee: „Ich hatte das mit Perry Rhodan verwechselt.“

Verwechslungsgefahr gab es gestern auch bei der Pressekonferenz im alten Delphi-Kino, das das Filmteam für den Cotton-Dreh entdeckt und wiederbelebt hat: Mit Ulmen, Tramitz und Produzent Christian Becker saßen dort gleich drei Christians auf dem Podium. Komplettiert wurde die Runde von der bezaubernden Mónica Cruz in blütenweißem Minikleid mit farblich korrespondierendem Schoßhund, die wiederum ihrer älteren Schwester, Oscar-Preisträgerin Penélope Cruz („Vicky Christina Barcelona“), zum Verwechseln ähnlich sah und mit Seitenblicken in Richtung der Fotografen etliche Blitzlichtgewitter auslöste.

Im Film spielt sie Malena, eine Frau, die Cottons Schwäche fürs schöne Geschlecht ausnutzt und „weiß, was sie will“, wie Cruz gestern erklärte. FBI-Agent Cotton, laut Darsteller Tramitz „ein misanthropischer Einzelgänger, der Alkohol meidet“, muss gleichzeitig um seine Ehre und seinen guten Ruf kämpfen: Denn seine Chefin, gespielt von Christiane Paul, wirft ihm einen Doppelmord vor. Mit seinem chaotischen Partner Phil Decker, einem roten Jaguar und der obligatorischen Smith & Wesson, Kaliber 38, macht sich Cotton in der New Yorker Unterwelt auf die Suche nach den wahren Mördern. Der Film werde „keine Parodie“, sondern eine Action-Komödie, betonte Produzent Christian Becker.

In New York dreht das Filmteam dafür allerdings nur drei Tage: Der Großteil der Aufnahmen werde in Berlin, Hamburg und Brandenburg gemacht. Mit „multikulturellen Statisten“, amerikanischen Autos, dampfenden Gullis und entsprechenden Straßenschildern könne Berlin leicht in New York verwandelt werden.

Die erforderlichen Bauarbeiten dafür nimmt die Crew von Studio Babelsberg vor, auch Kostüme und Requisiten stammen aus den Babelsberger Funden, erklärte Becker. Mit Studio Babelsberg habe sich bereits durch die Zusammenarbeit für die Komödie „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ ein „partnerschaftliches Verhältnis“ entwickelt, sagte der Produzent. Auch die Unterstützung durch das Medienboard Berlin-Brandenburg habe für den Dreh in der Hauptstadtregion gesprochen: Mit 800 000 Euro unterstütze die Filmförderanstalt die Produktion, die im März 2010 in die Kinos kommen soll.

Auch die passende musikalische Untermalung liefert Babelsberg: Das Deutsche Filmorchester Babelsberg werde die von Helmut Zerlett komponierte Filmmusik einspielen, sagte Becker.Jana Haase

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