Landeshauptstadt: Babelsberger hoffen auf „Lola“ Medienboard förderte 36 der nominierten Filme
Es könnte erneut ein „X-Abend“ für den Babelsberger X-Filme-Chef und Produzent Stefan Arndt werden, die diesjährige Verleihung des Deutschen Filmpreises. Wenn am kommenden Freitag im Berliner Friedrichstadtpalast die Lola-Trophäen von der Deutschen Filmakademie verliehen werden, darf vor allem Arndt mit seiner Produktion „Drei“ von Regisseur Tom Tykwer auf Ehrungen hoffen.
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Es könnte erneut ein „X-Abend“ für den Babelsberger X-Filme-Chef und Produzent Stefan Arndt werden, die diesjährige Verleihung des Deutschen Filmpreises. Wenn am kommenden Freitag im Berliner Friedrichstadtpalast die Lola-Trophäen von der Deutschen Filmakademie verliehen werden, darf vor allem Arndt mit seiner Produktion „Drei“ von Regisseur Tom Tykwer auf Ehrungen hoffen. Das Drama über eine Dreiecksbeziehung mit Sophie Rois ist mit sechs Nominierungen Favorit. Kein Vergleich zum Vorjahr: 13 Nominierungen erhielt damals das von Arndt produzierte Schwarz-Weiß-Drama „Das weisse Band“ von Michael Haneke, zehn Trophäen konnte das Meisterwerk – auch mit einem Golden Globe und der Goldenen Palme von Cannes geehrt – erringen.
Tykwers „Drei“ wetteifert auch in der Königskategorie „Programmfüllende Spielfilme“ um eine der drei Lola-Auszeichnungen in Bronze, Silber und Gold. Dabei tritt der Film gegen weitere Streifen mit Potsdam-Bedeutung an. Vier Nominierungen konnte der Film „Goethe“ des Babelsberger Filmemachers Peter Hartwig auf sich vereinigen. Unter anderem ist auch „Goethe“-Hauptdarsteller Alexander Fehling in der Auswahl zur besten männlichen Hauptrolle – Fehling erhielt im Februar die europaweit bedeutsame Ehrung als „Shooting Star“ auf der Berlinale – jener Preis, unterstützt vom Studio Babelsberg, wird jährlich an zehn talentierte Nachwuchshoffnungen aus ganz Europa verliehen.
Auch das Studio Babelsberg darf bei zwei Filmen mitfiebern. Die Koproduktion „Jerry Cotton“ ist in der Kategorie „Beste Tongestaltung“ nominiert. Die Schauspielerin Meter Becker darf auf eine Auszeichnung in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ für ihr Spiel im Drama „Boxhagener Platz“ hoffen. Der Film, den das Studio ebenfalls mitfinanzierte, wurde unter anderem in der Babelsberger Außenkulisse „Berliner Straße“ gedreht.
Ganz auf die Gewinner hat offenbar die Zweiländer-Filmförderung Medienboard Berlin Brandenburg gesetzt. 36 Mal sind vom Medienboard geförderte Filme nominiert worden. Sicher ist dabei, dass mindestens fünf Auszeichnungen in diesem Jahr in die Medienregion kommen, denn in den Kategorien „Bester Dokumentarfilm“, „Beste weibliche Hauptrolle“, „Beste männliche Hauptrolle“, „Bester Schnitt“ und „Bestes Szenenbild“ sind ausschließlich Filme nominiert, die die in Babelsberg ansässige Einrichtung finanziell unterstützt hat.
Nur ein Verlierer stand schon weit vor der Verleihung fest: Potsdam. Die Stadt hatte sich, auch anlässlich des städtischen „Jahrs des Films“ um die Austragung der diesjährigen Filmpreis-Verleihung beworben. Schon länger spielten auch Mitglieder der Deutschen Filmakademie – die Ausrichterin des Filmpreises – mit dem Gedanken, die Gala nach Potsdam zu holen. Stefan Arndt, einst Vorstandsvorsitzender der Filmakademie, unterstützte Potsdam als Stadt der Lola-Verleihung, auch Schauspielerin und Filmakademie-Vorsitzende Iris Berben zeigte sich angetan vom Ortswechsel. Möglicher Austragungsort hätte die Metropolis-Halle am Filmpark Babelsberg oder die Marlene-Dietrich-Halle auf dem Studiogelände sein können. Doch die Bewerbung der Stadt wurde nach anfänglichen Hoffnungen abschlägig beschieden – erst im Vorjahr war die Lola-Gala vom Palais am Funkturm in den Friedrichstadtpalast gezogen, in dem auch dieses Jahr die Verleihung stattfindet. So müssen die Potsdamer Filmemacher selbst für Glamour und Glanz im Filmjahr sorgen. Kay Grimmer
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