zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Babelsberger Schulen ohne Sporthalle

Eltern der Grundschule am Griebnitzsee wollen neuen Zeitplan für Turnhallen-Abriss und -Neubau

Stand:

Babelsberg - Die Schüler der staatlichen Grundschule am Griebnitzsee und der Katholischen Marienschule müssen über ein halbes Jahr ohne eigene Sporthalle auskommen. Wie berichtet, wird der Doppelschulstandort derzeit saniert. Dabei plant das Erzbistum Berlin als Eigentümer der einen Schulhälfte einen größeren Würfelanbau an das bestehende Gebäude. Die Turnhalle behindert laut Erzbistums-Sprecher Stefan Förner die Bauzufahrten für den Anbau. Außerdem müssten Leitungen, die an der Stirnseite der Halle liegen entfernt werden. „All das macht den Abriss notwendig.“ Zwar will das Erzbistum eine neue Turnhalle auf dem Gelände errichten. Doch während der Abriss ab November 2011 geplant ist, soll die neue Sporthalle erst im Juli 2012 eröffnet werden. Eine Bauzeitverschiebung lehnte das Erzbistum gestern auf Anfrage ab. „Wir haben keine Spielräume, der Zeitplan ist bereits sehr eng“, sagte Förner.

Doch regt sich Widerstand vor allem bei den Eltern der Grundschule. „Wir sind davon ausgegangen, dass die Sanierung der Schule bei laufendem Schulbetrieb stattfinden kann. Dazu gehört auch Sportunterricht“, sagte Rainer Möller. Er verweist auf eine schriftliche Bestätigung der Schulbeigeordneten Iris Jana Magdowski (CDU) vom 2. Juli diesen Jahres, in der sie „den Verbleib des gesamten Schulbetriebs während der Sanierung am Standort Domstraße“ zusicherte. Doch nun soll der Sportunterricht zeitweise in eine innerstädtische Turnhalle verlagert werden. Dazu ist ein Shuttle-Betrieb notwendig, außerdem müsste der Sportunterricht in zeitlich zusammengefassten Blöcken stattfinden. Elternsprecher Möller lehnt diese Variante ab, da dies die Lernsituation belaste: „Zusätzliche Transportzeit, fehlender, altersgerecht verteilter Bewegungsausgleich und eingeschränkte Betreuung durch den Mehraufwand für die Lehrer“ zählen die Grundschul-Eltern in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs als Nachteile auf. Sie fordern das Stadtoberhaupt auf, eine Turnhalle am Standort durchgängig zu garantieren.

In einem Gespräch zwischen Magdowski und dem Elternsprecher der Grundschule, Peter Pfennig, sicherte die Bildungsdezernentin gestern zumindest zu, noch einmal Gespräche mit dem Erzbistum als Bauherrn der neuen Turnhalle zu führen, um womöglich die Baupläne umzugestalten und zu straffen. Dort indes verweist man auf geschlossene Verträge mit Bauzeiten und -abläufen, die laut Förner der Stadt bekannt sind. „Auch die Marienschüler sind von der fehlenden Sportmöglichkeit zwischen November und Juli betroffen“, so Stefan Förner. Doch würde der Bau der Halle nicht schneller gehen als geplant. „Ich würde sagen, der Zeitplan ist sehr straff“, so Förner. Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })