Landeshauptstadt: Bald wieder in Gerüsten
Erneut Sicherungsarbeiten an Römischen Bädern
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Sanssouci - Der Turm der Römischen Bäder im Park Sanssouci zeigt sich wieder ohne planenumhülltes Schutzgerüst. Sturmböen, die lose Ziegel vom Turmdach rissen, hatten im Vorjahr diese Notsicherung erzwungen, um die Besucher nicht zu gefährden. Inzwischen hat die Bauabteilung die losen Ziegel wieder befestigt.
Dabei kann es jedoch nicht bleiben. In Kürze wird der Turm erneut eingerüstet. Wie der für Sanssouci zuständige Bereichsarchitekt der Stiftung, Volker Thiele, den PNN erläuterte, ergab die Bauuntersuchung, dass die Dachkonstruktion und -eindeckung durch Setzungserscheinungen und Feuchteeinwirkung stark geschädigt ist. Die notwendigen Reparaturen werden nunmehr in Angriff genommen. Sie bedeuten aber nicht den Beginn der Gesamtsanierung, deren Kosten auf mindestens acht Millionen Euro geschätzt werden. Sie soll in den Masterplan zur Rettung der Schlösser und Gärten des Berlin-Potsdamer Welterbes eingeordnet werden, allerdings sind die dafür vom Bund zugesagten zunächst 77,5 Millionen Euro nach wie vor nicht freigegeben.
Die Sicherungsarbeiten am Turm, die sich auf die Dachzone konzentrieren, bringen keine Einschränkungen für den Besucherverkehr mit sich. Die Römischen Bäder sind auch 2008 zwischen Mai und Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ebenso werden im ehemaligen Gehilfenhaus in dieser Saison wieder wechselnde Kunstausstellungen gezeigt. Gegenwärtig läuft „Kunstdepot - Depotkunst“, eine Auseinandersetzung zeitgenössischer Künstler mit der Skulpturensammlung der Stiftung. Im August folgt eine Ausstellung der 41 Aquarelle und Zeichnungen des „Verjährungsablaufs“, das deutsche Maler 1823 dem Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (IV.) und Elisabeth von Bayern zur Eheschließung widmeten.
Der Komplex der Römischen Bäder war über einen längeren Zeitraum von 1829 bis 1840 nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels von Ludwig Persius gebaut worden. Durch den Bauherren Friedrich Wilhelm (IV.) beeinflusst, entstanden nacheinander das Gärtnerhaus mit dem Turm, ein Pavillon, ein Haus für die Gärtnergehilfen, eine als Orangerie dienende Arkadenhalle und das eigentliche Römische Bad als Fantasiebau, der nie zum Baden genutzt wurde. E. Hoh
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