Von Jana Haase: Bambi kann kommen
Größte Halle in Potsdam, aber bisher kleinste Halle für den Bambi: In der Metropolishalle wird kräftig vorbereitet
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Die Bambis sind schon da. Gleich 30 der glänzenden Preisstatuen präsentierte Bambi-Organisatorin und Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel gestern beim Presserundgang durch die Metropolishalle im Filmpark Babelsberg. Bevor die Rehe dort am morgigen Donnerstag in die Hände der Preisträger kommen, wandern sie allerdings wieder in den Tresor: Die Messingfiguren sind schließlich in 24 Karat vergoldet, allein der Materialwert liegt bei 3000 Euro pro Stück, wie Bambi-Sprecherin Susanne Bömmel erklärte. Der ideelle Wert der Auszeichnung, die als Deutschlands wichtigster Medienpreis gilt, lässt sich so einfach nicht beziffern. Seit 1948 vergibt der Burda-Konzern die Auszeichnung in wechselnden Kategorien an deutsche und internationale Stars.
Damit die Preisverleihung, die morgen ab 20.15 Uhr live auf ARD übertragen wird, auch bei der Potsdam-Premiere perfekt wird, laufen die Vorbereitungen in der Metropolishalle jetzt auf Hochtouren: Seit dem Wochenende arbeitet Jan Thommen, der technische Leiter der Bambi-Veranstaltung, mit einem Team von rund 200 Mitarbeitern „rund um die Uhr“ vor Ort und richtet Kulissen, Bestuhlung und Technik ein.
Mehr als 5000 Quadratmeter Moltonstoff, rund 4500 laufende Meter Holzlatten und 80 Quadratmeter Plexiglasplatten hat der Team um Thommen seitdem verbaut, 800 Scheinwerfer wurden eingerichtet. Die vorhandenen Starkstromanschlüsse in der Halle hätten dafür nicht gereicht, berichtet Thommen, der bereits das fünfte Jahr in Folge für die Bambi-Technik zuständig ist: Deshalb habe man neue Anschlüsse mit einer Leistung von zwei Megawatt gelegt. „Jetzt kann man hier wirklich alles machen“, sagt Jan Thommen. Auch die neu gebaute und 400 Quadratmeter große Bühne mit rund 500 Quadratmetern Bildschirm-Leinwänden wurde maßgeschneidert auf die Metropolishalle.
Von ihr aus werden die beiden Moderatoren, Ex-Eiskunstläuferin Katarina Witt und ARD-Sportmoderator Tom Bartels, die 800 geladenen Gala-Gäste und das Millionenpublikum vor den Fernsehern morgen Abend begrüßen. Potsdams größte Halle sei der bisher kleinste Bambi-Austragungsort, sagt Jan Thommen. Der Preis war zuvor unter anderem in Offenbach, Hamburg und Stuttgart vergeben worden, mit Potsdam ist zum dritten Mal eine ostdeutsche Stadt Gastgeber. Neu am technischen Ablauf ist, dass Verleihung und After-Show-Party erstmals im selben Haus stattfinden.
In die nötige Feierlaune kommen die Gäste spätestens nach dem Genuss der für den Abend georderten 675 Liter Champagner der Marke Laurent-Perrier. Bevor die Korken knallen, kümmert sich der Potsdamer Spitzenkoch Alexander Dressel vom Fünf-Sterne-Hotel „Bayrisches Haus“ um das leibliche Wohl der Gäste: Auf dem Menü steht unter anderem Wachtelschinken mit Entenleberparfait, Kalbsrücken mit Artischocken und Nüssen sowie ein Eistörtchen „Fürst Pückler“. Mit 6000 Rosen und 500 Hortensien werden die 64 Gala-Tische geschmückt, ganze 515 Kerzen sorgen für stimmungsvolles Licht.
Damit auch die Zuschauer vor den Bildschirmen das möglichst hautnah miterleben können, werden Spezialkameras eingesetzt, sogenannte „SpiderCams“: Sie werden in einer spinnennetzartigen Seilkonstruktion gehalten und „fliegen“ so über den Köpfen der Gäste im Saal. Kameraleute und Kabelhilfen zwischen den Tischen sollen dadurch überflüssig werden, erklärt Werner Kimmig, der TV-Produzent der Bambi-Verleihung.
Aber nicht nur in der Halle selbst wird vorgearbeitet – auch um Fragen wie die der Parkplätze vor dem Haus kümmert sich Jan Thommen: „Die Größenordnung ist enorm“, sagt der 37-Jährige. Das Filmpark-Team habe ihn bisher „sehr gut“ unterstützt. Vom Filmpark kommt unter anderem auch das Catering für die Bambi-Crew.
„Unser Hauptanteil war es, diese Halle gebaut zu haben“, sagte Filmparkchef Friedhelm Schatz. Bekanntlich fehlten in der Landeshauptstadt bis 2008 noch ausreichend große Räumlichkeiten für ein derartiges Ereignis. Aber die Metropolishalle ist für Schatz nicht nur eine Halle für „Bambi“, auch wenn der Medienpreis im kommenden Jahr erneut hier verliehen wird: „Jede Veranstaltung hier ist ein Unikat, etwas Besonderes und wir müssen sehen, dass wir uns an dieses Herausragende nie gewöhnen“, sagt Schatz.
Dieter Hütte, der Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, freut sich schon auf die positiven Auswirkungen des Bambi auf die Tourismusbranche: „Nicht nur viele Augen, sondern auch viele Kameras werden sich auf die Metropolishalle richten, auch deshalb wird Potsdam von der medialen Wirkung in den Folgejahren touristisch profitieren können“, sagt er.
Technik-Leiter Jan Thommen hat von Potsdam dagegen bisher kaum etwas sehen können, gestand er gestern: Obwohl das Aufbauteam komplett in Hotels der Landeshauptstadt untergebracht ist, habe die Zeit bisher nur für einen Ausflug ins Holländische Viertel gereicht.
Gute Nachricht für die Potsdamer: Verkehrseinschränkungen für die Bambi-Verleihung sind nicht vorgesehen. Das bestätigte Rathaussprecherin Rita Haack gestern den PNN. Ab 18 Uhr werden die Stars – auf der Gästeliste stehen unter anderem Schauspielerin Iris Berben, der Potsdamer Modeschöpfer Wolfgang Joop und Regisseur Roland Emmerich, der nach „2012“ seinen nächsten Film in Studio Babelsberg drehen will – morgen in der Großbeerenstraße vorgefahren. Ein Gast wird dem Vernehmen nach sogar direkt mit dem Helikopter eingeflogen. Die Glienicker Brücke wird für diesen Anlass feierlich erleuchtet, eine drei Meter hohe Bambi-Figur wird auf der Potsdamer Seite aufgestellt. Die Generalprobe dafür findet bereits am heutigen Abend statt. Und dann kann Bambi kommen.
Das Video wurde uns von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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