
© Andreas Klaer
„Bärendienst für die Potsdamer Wirtschaft“: Hotelbranche protestiert gegen geplante Erhöhung der Bettensteuer
Das Rathaus will die Übernachtungssteuer von fünf auf 7,5 Prozent erhöhen. Der Hotel- und Gaststättenverband reagiert mit Unverständnis.
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Die Pläne der Potsdamer Stadtverwaltung für eine höhere Übernachtungssteuer stoßen auf großes Unverständnis beim Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Dessen Landespräsident Olaf Schöpe erklärte in einer Mitteilung vom Dienstag: „Wer in der jetzigen Situation, nach Jahren des Umsatzrückgangs in der Branche und mit hohen Kosten vor der Brust, die Hotellerie weiter belastet, die in den letzten Jahren genug Federn gelassen hat, erweist der Potsdamer Wirtschaft einen Bärendienst.“
Es werde vergessen, welchen Beitrag die Branche für Sport- oder Kulturevents wie die Schlössernacht leiste, kritisierte Schöpe. Von den Plänen, die die Stadt mit der schlechten Haushaltslage begründet, habe man einmal mehr aus der Zeitung erfahren.
Kein Argument für die von der Stadt geplante Erhöhung der Steuer von fünf auf 7,5 Prozent je Übernachtung seien die stetig steigenden Tourismuszahlen in Potsdam. „Jede Anhebung der Bettensteuer verursacht erhebliche Kosten für Personal und Softwareanpassungen in den Betrieben“, so der Dehoga.
Claudia Thom-Neumann, Geschäftsführerin im Landhotel Potsdam in Golm, verwies auf die vor einem Jahr vorgenommene Ausweitung der Bettensteuer auf Geschäftsreisende. Mit den Nachwirkungen wegen der nötigen Softwareumstellung habe man noch immer zu kämpfen. „Viele Prozesse müssen nach wie vor manuell von Mitarbeitern überprüft werden, was mit einem hohen Aufwand verbunden ist.“ Dies führe zu beträchtlichen Mehrkosten und zu Diskussionen mit Gästen. Höhere Preise würden zu einem Rückgang der Umsätze in den Nebenleistungen führen, zum Beispiel beim Verzehr von Speisen.
Als Alternative verwiesen die Branchenvertreter einmal mehr auf eine noch einzuführende Tourismusabgabe. Diese „würde nicht nur in den allgemeinen Haushalt fließen, sondern auch der Branche in der Stadt zugutekommen“, so die Hoffnung des Dehoga-Verbands.
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