Landeshauptstadt: Bau von Minifußballfeldern verzögert sich
Vereine haben offenbar Schwierigkeiten, Eigenanteil zu finanzieren / Anwohner warnen vor Lärmbelästigung
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Der Bau von Minifußballfeldern in Potsdam gerät ins Stocken. Das berichtete die zuständige Beigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU) im Sportausschuss am Dienstagabend. Mithilfe eines Förderprogramms, koordiniert durch den Brandenburgischen Landesfußballverband, sollen in ganz Brandenburg rund 80 Minifußballfelder gebaut werden. Vier Millionen Euro sind dafür bereitgestellt, das Geld stammt aus dem Vermögen früherer DDR-Parteien und Massenorganisationen (PNN berichteten).
Grund für die Verzögerung in Potsdam sind fehlende Zusagen von Fußballvereinen, die laut Förderbedingungen einen Eigenanteil für den Bau bereitstellen müssen. Nach einer Analyse der Stadtverwaltung, gebe es an neun Sportstätten Bedarf für Minifußballfelder. „Allerdings fehlten bei fünf Plätzen die Fördervoraussetzungen“, so Magdowski. Mal hatte der Verein kein Geld, mal fehlte der Platz für das Minisportfeld. Überraschenderweise steht beim Sportplatz Sandscholle „noch immer eine definitive Aussage aus, ob solch ein Minifußballfeld möglich ist“, so die Beigeordnete. Weitere Standorte für die Minifußballfelder sind die Sportplätze des Babelsberger FV 74 an der Rudolf-Breitscheid-Straße, von Turbine Potsdam in der Waldstadt sowie vom Eisenbahner-Sportverein Lokomotive Potsdam in der Berliner Straße. Ausschussmitglieder machten darauf aufmerksam, dass die Zeit drängt, Stichtag für den Abruf der Fördermittel sei der 31. Dezember, so SPD-Stadtverordnete Manja Orlowski. Auch der städtische Sport-Bereichsleiter, Torsten Gessner, warnte: „Man wird nicht auf Potsdam warten.“ Orlowski schlug vor, dass bei Finanzschwierigkeiten von Vereinen die Stadt einspringen solle. Magdowski erklärte: „Das kriegen wir bei der Haushaltslage nicht durch.“
Neben diesen Schwierigkeiten kommt auch Widerstand durch Sportplatz-Nachbarn auf. Anwohner der Berliner Straße berichteten im Ausschuss von „schon jetzt nicht mehr erträglichem Lärm“ bis nach 22 Uhr und Feiern bis in die frühen Morgenstunden in der Vereinsgaststätte. Die Lärmbelästigung sei in den vergangenen Jahren immer stärker geworden, so ein Anwohner, der durch ein Minifußballfeld mit Banden eine weitere Lärmzunahme befürchtet. Magdowski und Linke-Ausschussmitglied Hella Drohla erklärten, dieAnwohnersorgen ernst zu nehmen. Kay Grimmer
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