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Landeshauptstadt: Bauherrn für Golm gesucht

Standortmanager: Bauten für Start-Ups fehlen

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Der Standortmanager des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm hat an die Politik appelliert, den Campus für forschungsnahe Firmengründungen auszubauen. Zur Eröffnung des Golmer Transfer-Tages sagte Friedrich Winskowski am Donnerstag, dass dringend zusätzliche Räumlichkeiten benötigt würden, um den Bedarf von Firmen aus der Forschung zu befriedigen. Zum einem gehe es um Firmen aus dem Gründerzentrum Go:In, die aufgrund der Förderbestimmungen das Haus nach acht Jahren verlassen müssen, zum anderen um neue Ansiedlungen. Es sollte auf jeden Fall verhindert werden, dass die klein- und mittelständischen Wissenschafts- und Forschungsunternehmen an andere Standorte in Berlin und Brandenburg abwandern.

Den PNN sagte Winskowski, dass nicht fehlende Flächen das Problem seien, sondern die Investition in Gebäude. An Flächen würden mittlerweile vier Hektar westlich der Bahnlinie um das Go:In baurechtlich zur Verfügung stehen. Weitere zehn Hektar seien östlich der Bahnlinie im Norden des Uni-Campus an das derzeit entstehende Einkaufszentrum für forschungsnahe Unternehmen in den Vorplanungen zum Bebauungsplan aufgenommen worden. Allein die Frage der Bauherrn und Betreiber sei nicht geklärt. Die Stadt Potsdam verfüge laut Winskowski über keine Mittel. „Nun müssen Wege gefunden werden, wie das Land mitfinanzieren kann, aber auch wie private Investoren für die Firmengebäude gefunden werden“, so Winskowski. „Die Vermarktungsaktivität für Bauherrn ist das Wesentliche, das nun geleistet werden muss.“

Auch an ein zweites Technologiezentrum wird derzeit gedacht, um die Firmen aus dem Go:In nach Ablauf der Förderphase aufzufangen. Ein solcher Bau würde etwa einen halben Hektar Platz benötigen. Das Go:In war über das Land mit europäischen Fördermitteln (EFRE) errichtet worden, Mittel, die momentan nicht zur Verfügung stehen. Das Standortmarketing stehe derzeit in neu aufgenommenen Gesprächen mit dem Finanz-. Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium und der Stadt Potsdam, um die Frage des zusätzlichen Ansiedlungsbedarfs zu klären. „Brandenburg sollte die Chance nutzen, in Golm einen international konkurrenzfähigen Standort für Wissenschaft und forschungsnahe Produktion zu etablieren, so Winskowski. „Wir wollen die Firmen auf jeden Fall am Standort Golm halten“, sagte er. Im Gründerzentrum Go:In befinden sich 15 bis 20 forschungsnahe Firmen im Wechsel.

Um die Attraktivität des Standortes für Wissenschaftler und Firmengründer zu erhöhen, fordert Winskowski auch eine schnellere Bahnanbindung nach Berlin. Er favorisiert eine direkte Verbindung von Golm über Spandau und Berlin-Gesundbrunnen ins Berliner Stadtzentrum. „Die Wannsee-Strecke ist zu wenig“, so der Standortmanager. Wichtig sei auch eine unkomplizierte Anbindung an die ICE-Strecke in Spandau. In dieser Frage seien Stadt und Land nun aktiv geworden. Winskowski denkt auch an die 9000 Studierenden in Golm, die zum Großteil aus Berlin kommen. Auch für die sei eine Bahnlinie über Spandau besser. Damit würden auch die Strecken über Wannsee entlastet. Jan Kixmüller

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