HINTERGRUND: Begehrtes Milchpulver, fehlende Kapazitäten
Hersteller Milupa kommt derzeit mit der Produktion seiner Milchpulversorten Aptamil und Milumil nicht nach. Die Nachfrage ist einfach zu schnell gewachsen.
Stand:
Hersteller Milupa kommt derzeit mit der Produktion seiner Milchpulversorten Aptamil und Milumil nicht nach. Die Nachfrage ist einfach zu schnell gewachsen. Die Zahl der monatlich verkauften Säuglingsmilch-Packungen von Milupa war 2012 innerhalb weniger Monate um ein Drittel gestiegen, der Marktanteil sprunghaft auf etwa 45 Prozent geklettert. Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben auch in England und den Niederlanden ähnliche Probleme wie in Deutschland. Die aktuelle Knappheit wird auf Aufkäufe aus China zurückgeführt. Das Vertrauen vieler chinesischer Kunden in heimische Hersteller ist tief zerrüttet. In dem Land gibt es immer wieder Lebensmittelskandale. Häufig geht es dabei um Milch. 2008 kam heraus, dass Produzenten die verbotene Chemikalie Melamin unter das Milchpulver gemischt hatten. Es ist ein industrielles Bindemittel, mit dem minderwertige Milch künstlich aufgebessert werden kann. Die traurige Bilanz: Mindestens sechs Säuglinge starben, fast 300 000 Kleinkinder erkrankten an Nierensteinen. Außerdem gibt es noch einen Trend: Chinesen bringen Milchpulver als Mitbringsel von Auslandsreisen mit. Gerade bei Pulver für Säuglinge achten die Eltern auf sehr gute Qualität. Pulver aus dem Ausland ist deshalb sehr gefragt. Doch auch in Ländern in Vorderasien und Afrika steigt nach Branchenangaben die Nachfrage nach Milchpulver von europäischen Herstellern. Alle Baby-Milchpulverhersteller in Europa arbeiten demnach derzeit am Produktionslimit. dpa
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: