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STIMMEN: „Beide Epochen gehören zu Potsdam“

Auf positives Echo stieß die Nachricht vom Einzug der Kunsthalle in den Palast Barberini bei vielen Potsdamern. Für TV-Moderator Günther Jauch ist klar: „Das würde für Potsdam ja doch noch ein ’Ende gut, alles gut’ bedeuten.

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Auf positives Echo stieß die Nachricht vom Einzug der Kunsthalle in den Palast Barberini bei vielen Potsdamern. Für TV-Moderator Günther Jauch ist klar: „Das würde für Potsdam ja doch noch ein ’Ende gut, alles gut’ bedeuten. Hasso Plattners Zuneigung gegenüber der Stadt scheint nahezu grenzenlos zu sein.“ Dafür und für sein Engagement trotz kleingeistiger Widerstände gebühre ihm höchste Anerkennung. „Mal sehen, wer auch jetzt wieder Bedenken äußert!“ Diese Befürchtung scheinen auch andere zu haben: „Die Debatte um die Kunsthalle lief ja bislang total provinziell“, findet Künstler Günter zur Nieden. Dass Plattners Sammlung jetzt ins Palais Barberini ziehen soll, ist für den pensionierten Architekten nur eine Notlösung. „Es wäre ein schöner Kontrapunkt zum Stadtschloss gewesen, die Kunst im Hotel Mercure unterzubringen – auch DDR-Bauten sind modernisierbar!“ Christine Haucke ist vor allem froh, dass Hasso Plattner von den vorangegangenen Debatten nicht verschreckt wurde. „Die ursprünglich geplanten Wohnungen wären ohnehin teuer gewesen und die Kunst liegt mir mehr am Herzen.“ Mit der DDR-Kunst aus Plattners Sammlung könne sie selbst zwar nur wenig anfangen, es sei aber schön, dass dort ein zentraler, öffentlicher Kunstort entstehe. „Kunst passt auch einfach besser in die unmittelbare Nähe des Stadtschlosses“, sagt Ingrid Graf. „Besucher aus Berlin würden vermutlich nicht bis an den Griebnitzsee rausfahren.“ Die bereits im vergangenen Herbst ausgestellten Werke hat sie gesehen – und war begeistert. „Ziemlich überflüssig“, findet Erik Heidemann die ganze Diskussion. „Es gibt in der Stadt drängendere Themen, etwa die Schwimmhalle.“ Andererseits habe sich die Stadt beim Angebot Plattners auch selten dämlich angestellt. Dessen Sammlung im Barberini auszustellen sei eine gute Lösung: „Man darf nicht nur in der Vergangenheit leben, sondern sollte sie mit der Moderne – wie eben der DDR-Kunst – verbinden.“ Beide Epochen gehörten zu Potsdam. Ganz anders sieht das der Student Heiko Kypke: „Grundsätzlich ist es gut, die preußischen Bauwerke wieder aufzubauen, für mich haben die auch mehr historisches Gewicht als die DDR-Architektur. Ob Potsdam aber noch ein Museum braucht?“ Zur DDR–Kunst habe er keinen Bezug, vielleicht, weil er vieles für Staatskunst halte. Viel Ahnung davon hat auch Christian Drews nicht – wenn DDR-Kunst jetzt aber ins Barberini zieht, sei das doch ein guter Anlass, sich mal darüber zu informieren. alm

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