Aktivisten planen Dekontaminationsübung: BER-Reaktor: Grüne wollen neuen Plan
Die Grünen-Fraktion im Stadtparlament fordert eine Überarbeitung des Katastrophenschutzplanes für Potsdam im Hinblick auf den Forschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee. Die Evakuierungszone rund um den vom Helmholtz-Zentrum betriebenen Reaktor müsse von derzeit zweieinhalb Kilometern auf acht Kilometer ausgeweitet werden, heißt es in einem Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am nächsten Mittwoch.
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Die Grünen-Fraktion im Stadtparlament fordert eine Überarbeitung des Katastrophenschutzplanes für Potsdam im Hinblick auf den Forschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee. Die Evakuierungszone rund um den vom Helmholtz-Zentrum betriebenen Reaktor müsse von derzeit zweieinhalb Kilometern auf acht Kilometer ausgeweitet werden, heißt es in einem Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am nächsten Mittwoch. Außerdem solle die Stadt prüfen, inwiefern Klage gegen die vom Land Berlin ausgestellte Betriebsgenehmigung erhoben werden könne. Hintergrund ist eine Neubewertung des Gefährdungspotenzials, die das Ökoinstitut Darmstadt im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion erarbeitet hat (PNN berichteten). Auch im aktuellen Bürgerhaushalt ist der Reaktor Thema.
Auf die Gefahren bei einem möglichen Ernstfall am Wannseereaktor wollen die Aktivisten des Anti-Atom-Bündnisses Berlin/Potsdam und die Berliner Gruppe des Vereins Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung am heutigen Samstag aufmerksam machen: Von 10 bis 12 Uhr planen sie auf dem Babelsberger Weberplatz unter anderem eine „Dekontaminationsübung“, wie die Aktivisten ankündigten. Sie versprechen sich davon auch Aufmerksamkeit für den Bürgerhaushaltsvorschlag zum Reaktor. Wie berichtet hat es die Forderung nach einem Gutachten gegen den Weiterbetrieb in die letzte Runde geschafft. Bis 3. Oktober können die Potsdamer auf www.potsdam.de/buergerhaushalt oder per Post abstimmen.
Der Wannseereaktor dient der Herstellung von Neutronen für wissenschaftliche Untersuchungen. Die Betreiber hatten zuletzt betont, dass der sichere Betrieb unter allen Umständen gewährleistet werden könne. 2019 soll der Reaktor endgültig abgeschaltet werden.
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