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Was auf Studio Babelsberg 2016 zukommt: Berlin, gedreht in Babelsberg

2016 gibt der Bund wieder mehr Geld für Filmförderung. Auch das Potsdamer Studio wird profitieren - und einige neue Produktionen stehen an.

Stand:

Potsdam - Vor rund einem Jahr haben in Babelsberg noch die Alarmglocken geschrillt. Gerade hatte der Bund seinerzeit beschlossen, die Gelder des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) um 20 Millionen Euro zu reduzieren – dabei hatten sie für die Produktionen im Studio Babelsberg ohnehin schon kaum mehr ausgereicht. Das Potsdamer Studio, Deutschlands Wiege des Films, fürchtete um seine Existenz. Schließlich lebt der Standort von internationalen Kinoproduktionen, die sich Produktionsstätten in aller Welt aussuchen können – Steuererleichterungen und Förderungen inklusive.

Jetzt allerdings, ein Jahr später, erinnert Brandenburgs Landesregierung daran, dass es wieder positive Meldungen für Babelsberg gibt. 2016 stehen, wie im Herbst beschlossen, im Bundeshaushalt insgesamt 25 Millionen Euro zusätzlich für die Filmförderung bereit. Zehn Millionen Euro stellt das Bundeswirtschaftsministerium zur Verfügung – dabei geht es insbesondere um den Einsatz innovativer Technik zur Förderung internationaler Koproduktionen und Serienformate. Zudem hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) das Budget für „filmkulturelle Filmförderung“ um 15 Millionen Euro aufgestockt – zuvor waren dafür 4,5 Millionen Euro eingestellt.

Woidke sieht Erhöhung der Filmförderung als "persönlichen Erfolg"

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dazu am Sonntag: „Ich bin zuversichtlich, dass der Standort Babelsberg davon profitieren wird.“ Die Erhöhung der Filmförderung sehe er als „persönlichen Erfolg“. Brandenburg habe zusammen mit anderen Bundesländern hartnäckig darauf gedrängt. Insgesamt liegt der Etat der Filmförderung des Bundes 2016 bei 75 Millionen Euro. Das Land Brandenburg hat seine Förderung in diesem Jahr auf 7,5 Millionen Euro angehoben, in den nächsten beiden Jahren beträgt der Etat acht Millionen Euro.

Für Studio Babelsberg sind die neuen Fördermillionen vor allem eine Kompensation der Streichungen. Ende 2014 war der DFFF von 70 auf 50 Millionen Euro abgesenkt worden. Die Bestrebungen Brandenburgs, diese Entscheidung im Bundesrat rückgängig zu machen, waren nicht erfolgreich. Die neuen Mittel hatte Studio-Babelsberg-Vorstand Christoph Fisser im Herbst bereits begrüßt: „Das ist wichtig für uns, wir sind dankbar“, sagte er. Mit den Änderungen könne die Absenkung des Filmförderfonds zum Teil ausgeglichen werden – das sei ein wichtiges Signal an internationale Geschäftspartner, die wegen der Kürzungsdebatte zurückhaltend geworden waren: „Jetzt können wir wieder voller Elan loslegen und Produktionen für nächstes Jahr heranholen“, so Fisser.

Internationale Serien in Babelsberg

Mindestens einmal ist das bereits gelungen. So wird wie berichtet in Babelsberg ab Mai für die TV-Serie „Babylon Berlin“ unter Regie von Tom Tykwer gedreht. Die Verfilmung der Bestseller von Volker Kutscher, die im Berlin der 1920er-Jahre spielen, soll maßgeblich in der neuen „Berliner Straße“ geschehen – Studio Babelsberg lässt die vier Straßenzüge gerade errichten. Sie kosten rund zwölf Millionen Euro und entstehen auf dem Studio-Gelände an der Wetzlarer Straße. Für das Grundstück der alten Kulissenstraße „Berliner Straße“ war der Pachtvertrag ausgelaufen. Außerdem ist nach dem Dreh für die US-Thrillerserie „Homeland“ eine weitere internationale Agentenserie mit dem Arbeitstitel „Berlin Station“ geplant.

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