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Sport: Besondere Brisanz

Turbine Potsdam will das letzte Heimspiel gegen den Hamburger SV gewinnen

Stand:

In den Tagen nach der herben 3:7-Klatsche gegen den FC Bayern München vom vergangenen Sonntag hatte Potsdams Turbine-Coach Bernd Schröder vielfältige Arbeit zu leisten. Einerseits war er als Mentaltrainer gefragt, um das durchaus vermeidbare Negativerlebnis aus den Köpfen seiner Bundesliga-Fußballerinnen zu bekommen. Andererseits musste das Spiel dringend ausgewertet werden – individuelle Fehler kamen auf den Tisch. An einem Punkt konnte Schröder jedoch nichts ändern: Das Fehlen einer Führungsspielerin, die auch bei einem Rückstand das Team motiviert und Verantwortung auf dem Platz übernimmt, zeigte sich gegen die Bayerinnen einmal mehr ganz deutlich. Und daran kann in den verbleibenden zwei Spielen der Saison auch nichts mehr geändert werden.

In jedem Fall aber, so sagte der Coach seinen Spielerinnen, müsse das 3:7 schnell aus den Köpfen. Im letzten Heimspiel der für die Turbinen recht unglücklich verlaufenen Saison empfangen die Potsdamerinnen am Sonntag den Hamburger SV – und gegen den soll noch einmal alles aufgeboten werden. „Das sind wir unseren Fans einfach auch schuldig“, weiß Schröder. „Gerade nach dem letzten Spiel. Wir wissen, dass wir im Saisonverlauf nicht das geboten haben, wozu wir eigentlich imstande sind. Gegen Hamburg will jedenfalls jede Spielerin noch einmal zeigen, was sie drauf hat.“

Als aktueller Tabellenvierter treffen die Turbinen auf den Vorletzten. Da scheinen zumindest von der Papierform her die Rollen klar verteilt, doch nicht nur Bernd Schröder weiß, wie gefährlich solche Favoritenrollenverteilung sein kann. „Die stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen bei uns gewinnen“, sagt der Turbine-Coach. „Ansonsten ist der Abstieg wohl nicht mehr abzuwenden.“ Gesichtwahren gegen Abstiegskampf – ein spannendes letztes Heimspiel scheint da vorprogrammiert zu sein.

Für eine Turbine-Kickerin hat das Match eine besondere Brisanz: Aferdita Kameraj wechselt nach Saisonende von der Havel zurück an die Alster und wird laut Schröder mit großer Wahrscheinlichkeit zum Aufgebot gehören. „Wenn sie nicht noch ein psychisches Problem damit bekommt“, sagt er. Denn in der Tat ist die Aufgabe für die Abwehrspezialistin keine einfache, da sie bei einer Niederlage der Hamburgerinnen in der kommenden Saison auch nicht mehr im Oberhaus spielen würde. In jedem Fall fällt gegen den HSV Turbine-Kapitän Jennifer Zietz aus, die wegen einer Angina nach wie vor Antibiotika nehmen muss. Und der Einsatz Babett Peters ist noch unsicher, da sie zuvor einen Einsatz bei der Militär-WM hat. Ansonsten kann Schröder den kompletten Kader auf den Rasen schicken.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

Henner Mallwitz

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