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Landeshauptstadt: Bienenschwärme in der Alexandrowka

Der Imkermeister Daniel Hanking stellt im Gartendenkmal der russischen Kolonie Potsdamer Honig her

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Jägervorstadt - Potsdam erhält eine offizielle Honigmarke. Die Bienen, die das Gemisch aus Blütennektar und Honigtau erzeugen sollen, haben ihre Körbe in der Alexandrowka, im großen Garten hinter dem Haus 9 an der Russischen Kolonie. Die Insekten gehören dem Imkermeister Daniel Hanking, der die Heime von 36 Bienenvölkern am 15. Mai diesen Jahres aufstellte. „In so einem Bienenvolk wohnen jetzt im Sommer jeweils 40 000 bis 60 000 Bienen“, sagte Hanking gestern bei der offiziellen Präsentation seiner kleinen Imkerei.

Vier Sorten Honig sollen in Potsdam nun hergestellt werden: Aus den Obstblüten in der Russischen Kolonie, aus Akazien-Blüten, aus Lindenblüten sowie aus anderen typischen Blüten des Sommers. Allerdings wird der Potsdamer Honig nicht in Größenordnungen wie in der Lebensmittelindustrie produziert: Auf bis zu 40 Kilo Honig schätzt Hanking den Ertrag pro Saison. Verkauft werden soll die seltene Marke in der Russischen Teestube in der russischen Kolonie. „Zur Zeit arbeitet eine Grafikerin an einem passenden Motiv für die Gläser“, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller. Zudem müsse noch ein passender Name für den Honig gefunden werden.

Hanking selbst ist in der Szene der deutschen Honig-Hersteller bekannt. Früher war der nun 28-Jährige der jüngste Imker im Land. Sein Heimatbetrieb liegt in Wagenfeld in Niedersachsen. „Insgesamt arbeite ich mit 140 Bienenvölkern“, sagte Hanking. Aus dem gewonnenen Honig stellt er nicht nur den süßen Brotaufstrich her, sondern zum Beispiel auch Honigwein oder Gummibären. „Durch Zufall“ sei er mit der Potsdamer Stadtverwaltung in Kontakt gekommen. Die hatte schon länger nach Bienen für das Grundstück gesucht: Wegen der Bestäubung der mehreren hundert Obstbäume im näheren Umkreis.

Bis Ende Juli wird Hanking in Potsdam sein, dann kommen die Bienen mit ihm wieder zurück in den Norden, nächsten Jahr sollen sie wieder nach Potsdam kommen. Denn dass Hanking seinen Beruf aufgeben könnte, scheint unwahrscheinlich, wenn er über seine Passion spricht. Selbst Schmerzen kennt er nicht mehr: „Wenn Bienen mich in die Hände stechen, merke ich das gar nicht mehr.“ HK

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