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Landeshauptstadt: Bilingual und bilateral

Damen-Duo gründete Italien-Club „La Piazza“: Auch nationale Gegensätze ziehen sich an

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Damen-Duo gründete Italien-Club „La Piazza“: Auch nationale Gegensätze ziehen sich an Von Kay Grimmer Was weiß man von Italienern? Sie sind temperamentvoll, lebenslustig, gern etwas schlampig und manchmal unpünktlich. Der Deutsche an sich ist dagegen seinem Ruf nach ein Ausbund an Ordentlich- und Pünktlichkeit, gepaart mit einer häufig langweiligen Ausstrahlung. Aber Gegensätze – und wenn sie auch auf Vorurteilen beruhen – ziehen sich ja bekanntlich an. Demnach dürfte der neue Italien-Club „La Piazza“ unter gutem Stern stehen. Denn die Mischung macht’s: Eine der beidenInitiatorinnen, Marion Laßmann, bewies das beim ersten Treffen am Montagabend im Nauener Tor eindrucksvoll. Zwar begann man reichlich spät, „typisch für Italien: piano, piano“, doch perfekt vorbereitet mit Adressbüchlein, in dem sich alle Mitstreiter mit Vorschlägen für die weitere Club-Arbeit verewigen konnten. Ziel sei es, in der Stadt lebende und arbeitende Italiener mit den Potsdamern zusammenzuführen, so dass beide Seiten einander besser kennen lernen könnten, umreißt Marion Laßmann die Intention des Clubs. Um allen eine Heimat zu bieten, werde man künftige Treffen stets zweisprachig gestalten. Mit Veranstaltungen, die nicht in trockene Vorträge ausarten, sondern lockeren Präsentationen ähneln sollen, wolle man Italien nach Potsdam transportieren. Angefangen von der Gastronomie über Musik und Kunst bis hin zu Politik und Gesellschaft soll dabei die Themenpalette reichen, so Laßmann. Aber auch die Erlebnisse von Deutschen in Italien – bei Urlaubsreisen oder ähnlichem – seien geeignet, einander besser zu verstehen. Der erste Abend verlief jedenfalls schon sehr bilingual und bilateral. Schließlich hatte Marion Laßmann im Vorfeld eine waschechte Italienerin gefunden, die sich seitdem ebenfalls für das Clubprojekt engagiert. Francesca Brunetta, die zwar schon seit 20 Jahren in Deutschland lebt, ist sozusagen der italienischsprachige Zweig bei den Initiatoren. Brunetta, die aus der Region Friaul kommt, lehrt im Sprachenzentrum der Universität Potsdam Italienisch. Das Damen-Duo lädt nun im März zu zwei Veranstaltungen ein, in denen besonders die Ess- und Trinkkultur der Stiefel-Bewohner unter die Lupe genommen wird. Eine virtuelle Weinreise durch Italien ist geplant und schließlich will man noch in diesem Monat auf Trüffelsuche in Potsdam gehen. Wenn es klappt, so der Chef des Restaurants Arco, Mario Giordano, wird sogar ein Trüffel-Suchhund auf die Pirsch nach den kostbaren Knollen in Potsdam geben. „Zugegebenermaßen vorher versteckte Trüffel, natürlich gewachsene wären in Potsdam eine kleine Sensation“, grinste Giordano, der die Trüffelsuch-Idee einbrachte. Und auch die Ein-Mann-Kapelle Thoralf Rittel hatte sich dem Motto perfekt angepasst. Er kam mit seiner italienischen Freundin Laura Cavalli. Gemeinsam sangen sie bekannte italienische Songs, wobei besonders der Paolo Comte-Klassiker „Azzurro“ die völkerverbindendste Wirkung hatte. Deutsche und Italiener trällerten fröhlich die italienischen Zeilen des Klassikers. Musik überschreitet eben Mentalitätsgrenzen am einfachsten. Die nächsten Veranstaltungen des Italien-Clubs „La Piazza“ finden am 8. März, 18 Uhr im Nauener Tor zum Thema „Eine Weinreise durch Italien“ und am 22. März, 18 Uhr, im Nauener Tor zur „Trüffelsuche in Potsdam“ statt. Kontakt: Marion Laßmann, Tel.: 0172 48 06 416.

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