Landeshauptstadt: Bio nicht nur fürs Baby
Vor zehn Jahren eröffnete „Lebensquell“ – Der erste Naturkostladen der Stadt
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Vor zehn Jahren eröffnete „Lebensquell“ – Der erste Naturkostladen der Stadt Innenstadt – „Damals im Osten war die Massentierhaltung das Hauptthema“, sagt Kerstin Jäger, Inhaberin des Naturkostladens „Lebensquell“. Ja, es habe schon zu DDR-Zeiten eine kleine Bio-Bewegung gegeben: „Man traf sich mit Freunden zum vegetarischen Kochen, tauschte Informationen zum Umweltschutz und sprach über Tschernobyl und die Folgen.“ Und in Ost-Berlin soll es sogar ein Reformhaus gegeben haben. Aber so richtig los gehen konnte es erst nach der Wende: 1994 eröffnete die heute 40-jährige Kerstin Jäger den ersten Naturkostladen der Stadt. Der Name „Lebensquell“ sei eine Eingebung gewesen, berichtet die studierte Diplom-Landwirtin. Zuvor hatte es in Potsdam nur einen Marktstand mit ökologischen Produkten gegeben. Die Gründung sei unproblematisch gewesen: „Ich erhielt Unterstützung von einem Berliner Naturkostladen.“ Die ersten Jahre betrieb sie den Laden allein. Dann sprang eine Freundin mit ein. Seit vier Jahren ist ihr Lebenspartner nun auch ihr Geschäftspartner. Nun wurde das zehnjährige Jubiläum gefeiert. Die Bilanz der ersten Dekade? „Die Resonanz ist sehr gut und die Kunden sind toll – ich bin total glücklich.“ Bio sei sehr im Kommen. Aber: „Bei vielen geht es erst los, wenn sie Kinder haben.“ Viele Mütter würden das erste Mal mit dem Baby auf dem Arm einen Naturkostladen betreten. „Besonders begehrt sind Milchprodukte, Gemüse und Obst“, erzählt die überzeugte Vegetarierin Jäger. „In den letzten Jahren gab es aber auch einen Trend hin zu Bio-Kosmetik.“ „Lebensquell“ arbeitet mit vier Bio-Bäckern zusammen: vom Kürbiskernbrot bis zum Walnussbrot mit Karottenstückchen reicht das Angebot. „Ich möchte einen persönlichen Laden führen“, betont Kerstin Jäger. Die Eröffnung eines zweiten Ladens kommt für sie nicht in Frage. „Das würde nur auf Kosten der persönlichen Betreuung gehen.“ Außerdem liebe sie die Ecke Jäger- /Gutenbergstraße: „Woanders würde ich mich nicht so wohl fühlen.“ Matthias von Viereck
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