Landeshauptstadt: Bollhagen: Velten zögert mit Museum Studie zum Standort soll abgewartet werden
Potsdam/Velten - Ihr Todestag jährt sich am heutigen Mittwoch zum zehnten Mal: Wann der Nachlass der Keramikerin Hedwig Bollhagen (1907-2001) in einer Dauerausstellung zu sehen sein wird, ist indes immer noch unklar. Bereits 2003 hatten die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen, den gut 1200 Keramikwerke und etwa 1500 Schriftstücke umfassenden Nachlass für die Stadt zu sichern.
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Potsdam/Velten - Ihr Todestag jährt sich am heutigen Mittwoch zum zehnten Mal: Wann der Nachlass der Keramikerin Hedwig Bollhagen (1907-2001) in einer Dauerausstellung zu sehen sein wird, ist indes immer noch unklar. Bereits 2003 hatten die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen, den gut 1200 Keramikwerke und etwa 1500 Schriftstücke umfassenden Nachlass für die Stadt zu sichern. Die 2007 vorgestellten Pläne, ein Bollhagen-Museum im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Elfleinstraße einzurichten, waren jedoch Anfang 2010 nach anhaltenden Differenzen zwischen der Stadt und der Bollhagen-Stiftung, die den Nachlass im Auftrag der Erben treuhänderisch verwaltet, gescheitert. Bei den Auseinandersetzungen ging es auch um die Rolle Bollhagens während der NS-Zeit. Eine von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in Auftrag gegebene Studie des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) war zu dem Schluss gekommen, dass Bollhagen „Nutznießerin“ des Systems und der Kauf der Marwitzer „HB-Werkstätten“ von der jüdischen Vorbesitzerin Margarete Heymann-Loebenstein ein Fall von „Arisierung“ gewesen sei. Die Stiftung gab später der Kleinstadt Velten nördlich von Berlin den Zuschlag. Dort werden Bollagens Werke bereits im Ofen- und Keramikmuseum gezeigt.
Ob die Dauerausstellung in Velten wie geplant im Jahr 2012 eröffnen kann, sei momentan jedoch nicht absehbar, sagte Fachbereichsleiterin Kerstin Husarzewsky den PNN gestern auf Anfrage: „Das Bauvorhaben hat noch nicht begonnen, die Vorbereitung ruht im Moment.“ Die Stadt wolle die Ergebnisse einer Studie abwarten, die die Potsdamer Tourismus- Beratungsfirma „ift“ erstellt – auf Beschluss des Veltener Stadtparlaments.
Dabei gehe es vor allem um die Frage, wie der Museumsstandort Velten „nachhaltig“ und „zukunftssicher“ entwickelt werden kann – eine Konkurrenz zwischen Bollhagen-Museum und Ofenmuseum soll vermieden werden. Im Rahmen der Studie habe es „viele Gespräche“ mit Fördermittelgebern, möglichen Betreibern und der Bollhagen-Stiftung gegeben, so Husarzewsky. Mit einem Ergebnis wird „nach der Sommerpause“ gerechnet. Danach sollen die Vorschläge „so schnell wie möglich“ umgesetzt werden.
Im Veltener Ofenmuseum eröffnet am heutigen Mittwoch indes eine Ausstellung zur Künstlerfreundschaft zwischen Bollhagen und dem Maler Charles Crodel. Anlass der Schau ist eine gemeinsame Kachelarbeit der Künstler, die Nachfahren des Architekten Rudolf Niess dem Ofenmuseum überließen, wie Museumsleiterin Nicole Seydewitz den PNN sagte. Niess hat unter anderem in den 1930er Jahren die Kleinmachnower Hakeburg zum Wohnsitz des Reichspostministers mit umgebaut. Jana Haase
Anlässlich von Bollhagens Todestag verkauft die Potsdamer Werkstatt für Floristik und Keramik, Jägerstraße 39, ein Schreibset im typischen HB-Streifenmuster.
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