zum Hauptinhalt

Entschärfung am Donnerstag: Bomben legen Verkehr nach Werder lahm

Die Entschärfung zweier Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Donnerstag zwischen Potsdam und Werder für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgen.

Stand:

Potsdam - Die zwei Blindgänger – eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe sowie eine 20 Kilogramm schwere Bombe, sind bei der Munitionssuche im Potsdamer Wildpark gefunden worden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Wegen Entschärfung werden am Donnerstag ab 8.30 Uhr die Bundesstraße 1 zwischen Potsdam und Geltow sowie die Regionalbahnlinie RB 22 von Potsdam zum Flughafen Schönefeld gesperrt.

Bei den Bomben handelt es sich um Sprengkörper sowjetischer Herkunft, die im Waldgebiet zwischen Potsdam und Geltow liegen. Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg wird die große Bombe entschärfen und die kleinere kontrolliert sprengen. Ein Gebiet im Umkreis von etwa 800 Metern um den Fundort soll gesperrt werden bis beide Bomben unschädlich gemacht sind. Im Sperrkreis gibt es keine Wohnhäuser.

Mit der Bundesstraße 1 – der verlängerten Zeppelinstraße – nach Geltow wird damit am Donnerstag eine von Potsdams meistbefahrenen Einfallstraßen gesperrt. Täglich sind hier mehr als 20 000 Autos unterwegs. Der Verkehr wird in beiden Richtungen über die Forststraße, den Werderschen Damm und Am Wasser – über Wildpark-West – umgeleitet. Fahrzeuge, die höher als 3,60 Meter sind, können die Umleitung nicht nutzen, weil die Strecke durch zu niedrige Brücken führt. Sie müssen den Sperrkreis stattdessen weiträumig über die A10 umfahren.

Der Bahnhof Pirschheide bleibt während der Bombenentschärfung ebenso gesperrt wie die Bahnstrecke durch den Wildpark. Die Regionalbahn RB 22 von Potsdam zum Flughafen Schönefeld wird deshalb nach Bahnangaben ab 9 Uhr ihren Betrieb einstellen. Die Linie RB 23 von Potsdam nach Michendorf fährt regulär, wird aber bis zur Entwarnung nicht am Bahnhof Pirschheide halten.

Auch der Nahverkehr ist von der Sperrung betroffen: Die Havelbus-Linie 631 von Potsdam nach Werder fährt ab 8.30 Uhr nur noch im Abschnitt Werder – Geltow. Zwischen Geltow und dem Potsdamer Hauptbahnhof fahren die Busse bis zur Aufhebung der Sperrung nicht, teilte Havelbus-Sprecherin Ulrike Rehberg am Dienstag mit. Um 8.10 Uhr fahren jeweils die letzten durchgehenden Busse am Potsdamer Hauptbahnhof bzw. am Bahnhof Werder ab. Die Buslinie 695 des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) endet statt am Bahnhof Pirschheide schon am Luftschiffhafen. Von der Sperrung nicht betroffen sind die Tramlinien 91 und 98. Sie fahren planmäßig bis Pirschheide, weil die Gleise außerhalb des Sperrkreises verlaufen.

Die Entschärfung ist die vierte in diesem Jahr in Potsdam. Der letzte Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ist am 24. September entschärft worden. Für die Bergung einer 250 Kilogramm schweren amerikanischen Fliegerbombe aus der Nuthe mussten große Teile der Innenstadt evakuiert werden. Mehr als 9000 Anwohner waren betroffen. Drei Schulen, vier Kindertagesstätten und zahlreiche Werkshallen mussten zeitweise geschlossen werden. Der Hauptbahnhof und die Lange Brücke wurden gesperrt. Auch die halbe Landesregierung musste ihre Büros auf dem Gelände der Staatskanzlei vorübergehend verlassen.

Weitere Informationen zur Bombenentschärfung gibt es im Internet unter www.potsdam.de sowie per Telefon unter der Nummer (0331) 2890.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })