Landeshauptstadt: Bomber-Kunstaktion abgesagt
Berlin verbot Spektakel / Neuer Termin 30. Juli
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Berlin verbot Spektakel / Neuer Termin 30. Juli Die umstrittene Kunstaktion „Das Begräbnis oder Die Himmlischen Vier“ anlässlich des 60. Jahrestags des Kriegsendes wurde gestern von Veranstalterseite abgesagt. Aktionssprecher Stefan Eggerdinger begründete den Entschluss mit dem Verbot des Berliner Senats neben der Großveranstaltung „Tag der Demokratie“ weitere Spektakel zu genehmigen. Für die Aktion waren auch Schauplätze in Berlin geplant, der Großteil sollte jedoch in Potsdam stattfinden. Die Inszenierung der Aktionsgruppe sah vor, am gestrigen Abend Luftschutzsirenen über eine Sonderfrequenz im UKW-Band heulen zu lassen. Den Himmel wollte die Gruppe mit Flakscheinwerfern beleuchten, während eine Bomberformation über Potsdam kreisen sollten. Außerdem war laut Presseinformation geplant, einen „toten Soldaten vom Reichstag zum Potsdamer Glockenspiel zu überführen“, um ihn am Standort der Garnisonkirche zu „bestatten“. Dafür wurde nun gestern Abend informiert, wieso die Aktion vorerst nicht stattfinden könne. Außerdem wurde zumindest ausprobiert, ob die Luftschutzsirene über die Sonderfrequenz zu hören sei. Auch heute wolle man an der Meierei im Neuen Garten sowie am Glockenspiel für Informationen bereitstehen, so ein Aktionsmitglied. Auf Teildurchführungen nur in Potsdam habe man sich nicht einlassen wollen, so Eggerdinger. „Wir machen keine kastrierten Sachen.“ Zwar gab es in Berlin ein gerichtliches Verbot, das Potsdamer Verwaltungsgericht hingegen erklärte die Aktion für zulässig. Doch auch in Potsdam regt sich Widerstand. Die CDU-Stadtfraktion lässt prüfen, ob das Flugblatt der Aktionsgruppe volksverhetzend ist (PNN berichteten). Eggerdinger und seine Mitstreiter geben indes nicht auf. Ein neuer Termin ist bereits gefunden: 31. Juli und 1. August, zum 60. Jahrestag des Potsdamer Abkommens. Kay Grimmer
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