
© Manfred Thomas.
Landeshauptstadt: Bornstedter Kinder müssen ohne Kreide lernen
Neue Grundschule und Hort nach 22 Monaten Bauzeit offiziell eröffnet. Seit 6. August lernen hier sieben Klassen
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Mit der Eröffnung der „Grundschule im Bornstedter Feld“ hat sich die Schul- und Hortplatzsituation in Potsdams Norden endlich entspannt. 177 Kinder lernen seit diesem Schuljahr im Neubau an der Pappelallee. Dieser war zwar bereits im Februar fertiggestellt und vom Bauherren, dem Entwicklungsträger Bornstedter Feld (ETBF), an den Kommunalen Immobilienservice übergeben worden. Allerdings war eine Nutzung vor Schuljahresbeginn nicht möglich gewesen, da neue Schulen nur schuljahresweise vom Bildungsministerium genehmigt werden.
Am gestrigen Donnerstag wurde offiziell die Einweihung gefeiert. Drei erste Klassen, die bereits hier eingeschult wurden, sowie zwei zweite und zwei dritte Klassen, die samt ihren Lehrerinnen aus der benachbarten Karl-Foerster-Schule in die neue Schule umgezogen waren, sind die ersten Nutzer der neuen Grundschule. Das Kollegium von acht Pädagogen und der kommissarischen Schulleiterin Manuela Böhm wird ergänzt vom Horterzieherteam unter der Leitung von Irina Böckenkamp. 335 Hortplätze wird es für die dreizügig geplante Grundschule mit bis zu 504 Schülern geben.
In den Neubau von Schulgebäude, Turnhalle und Hort auf dem 1,8 Hektar großen Karree zwischen Georg-Hermann-Allee und Jakob-von-Gundling-Straße hat der ETBF insgesamt 15,5 Millionen Euro investiert. Das Ergebnis ist ein moderner Campus - so ist die Turnhalle für Badminton- und Basketballwettkämpfe nach internationalen Standards ausgerüstet. Die Schule selbst, so Böhm, ist die erste sogenannte kreidefreie Schule im Land Brandenburg. Ein modernes Raumluftüberwachungsystem zeigt an, wann der CO2-Gehalt zu hoch ist und gelüftet werden muss. Auf eine Klimaanlage wurde verzichtet.
Wirkt der graue Neubau beim Betreten des Schulgeländes übermächtig groß, wuchtig und kantig, ist das Gebäude innen kindgemäßer strukturiert: statt langer Gänge breite Flure und viele Glasfronten, kleine abgetrennte Einheiten. Schon von der Straße her ist das Sekretariat zu erkennen, Besucher müssen nicht mehr lange durch das Schulhaus auf der Suche nach einem Ansprechpartner irren.
Im Erdgeschoss des komplett barrierefrei gebauten Hauses befindet sich auch der Saal, ein Mehrzweckraum mit einer umlaufenden Galerie als auflockerndem gestalterischem Element, der als Mensa und Aula fungiert. In den kommenden Monaten werden noch einige Klassenräume, Physik- und WAT-Raum mit der Inneneinrichtung komplettiert, sonst sei aber alles fertig und super, sagte Manuela Böhm. Eine Million Euro hat die Stadt in die Ausstattung der Schule gesteckt.
Die Kinder hatten bei der feierlichen Eröffnung dennoch Wünsche: zum Beispiel nach vielen Freunden und dass es immer so schön sauber hier bleibe. Die frommen Wünsche – Oberbürgermeister Jakobs hatte „stets zufriedene Schüler“ aufgeschrieben – waren an Ballons geknibbelt und sollten zu Nenas Luftballon-Song in den Himmel steigen. Doch der Nieselregen ließ die bunten Ballons nur über die grauen Pflastersteine des Schulhofs hoppeln. Ein wenngleich sehr temporärer Farbtupfer auf dem ansonsten eher spärlich begrünten Areal. Dafür gebe es im hinteren Bereich einen Schulgarten sowie den Hortgarten mit Obstbäumen, Buddelkasten und Wasserpumpe, sagte Sigrun Rabbe, Projektleiterin Außenanlagen Schulen des ETBF. Steffi Pyanoe
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